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Straße der Kinderrechte in Nürnberg

Bayern

Kinderrechte – ein Thema das immer wieder mal in der Presse zu lesen ist. Doch was sind eigentlich Kinderrechte ganz genau? Denn alle Kinder haben Rechte, doch welche sollen das genau sein? Haben Kinder hier in Europa vielleichte andere, bessere Rechte als Kinder in Afrika? Auf der Straße der Kinderrechte in Nürnberg erfahren Kinder spielerisch, welche Rechte ihnen zustehen.

Die Straße der Kinderrechte in Nürnberg vermittelt Kindern und Erwachsenen anschaulich das Thema Kinderrechte

1989 wurden in der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Kinderrechte in der so genannten UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Die meisten Staaten der Erde haben sich zur Anerkennung der Kinderrechte verpflichtet. Hier wurde auch festgehalten, dass Kindern alle Menschenrechte zustehen. Nur zwei Länder, die USA und Somalia, haben diese Kinderrechtskonvention nicht unterschrieben. Insgesamt gibt es 54 Artikel, die allerdings für Kinder nicht so einfach zu verstehen sind. UNICEF, die Kinderrechtsorganisation der UNO, hat den Text in zehn wesentlichen Grundrechten zusammengefasst, die da lauten:

Die zehn wichtigsten Grundrechte der Kinder

  • das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht
  • das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit
  • das Recht auf Gesundheit
  • das Recht auf Bildung und Ausbildung
  • das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
  • das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln
  • das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens
  • das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung
  • das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
  • das Recht auf Betreuung bei Behinderung.

Die Seite des Deutschen Kinderhilfswerks befasst sich ausführlich mit dem Thema Kinderrechte.  Hier findet man sogar eine kinderpolitische Landkarte, die einen Überblick über Einrichtungen und Initiativen bietet, die sich mit dem Thema in Deutschland beschäftigen und sich auf verschiedene Art und Weise für das Thema Kinderrechte einsetzen. Zu diesen Initiativen zählen auch Städte wie zum Beispiel die Stadt Nürnberg.

Straße der Kinderrechte in Nürnberg

Die Stadt Nürnberg hat sich nun zum Thema einiges einfallen lassen und in der Stadt eine Straße der Kinderrechte eingerichtet. Doch warum gibt es eine solche Straße überhaupt? Kinder sind darauf angewiesen, dass Erwachsene sie schützen, damit sie sich gesund entwickeln. Um für dieses Thema zu sensibilisieren, hat die Kinderkommission Nürnberg im Jahr 2005 ein Projekt in Angriff genommen, das sich die „Straße der Kinderrechte“ nennt. Denn hätten Sie alle wichtigen Kinderrechte aufzählen können? Wahrscheinlich auch nicht.

Schon 2007 konnte der erste Abschnitt eröffnet werden, 2009 der zweite und 2013 der dritte. Wer nun auch immer den von Süden nach Norden hin orientierten Weg in der Mitte des Nürnberger Stadtparks entlang läuft, kann hier  die acht Stationen der „Straße der Kinderrechte“ nutzen. Die Schirmherrschaft über das Projekt hat der israelische Künstler Dani Karavan übernommen. Viele Kinder und Jugendliche haben mittlerweile in Zusammenarbeit mit regionalen Künstlern diese Straße gestaltet.

Die Stationen der Straße der Kinderrechte

So befasst sich Station 1 mit Artikel 17 der Kinderrechtskommission und bietet eine Litfaßsäule mit dem Lageplan der Straße. Hier kann sich jeder über die einzelnen Stationen informieren. Station 2 – der Spiel-Weg – benennt das Recht der Kinder auf Spiel und Freizeit, der im Artikel 31 festgelegt ist. Station 3 rückt mit dem Buchstabenbaum den Artikel 16, den Schutz der Privatsphäre und Ehre in den Mittelpunkt und Station 4 zeigt die Gleichheitsfiguren und soll für das Diskriminierungsverbot sensibilisieren. Die Schildkröte an der Station 5 steht für die Gesundheitsvorsorge, das Thema Gesundheit sowie eine intakte Umwelt. Station 6 befasst sich gleichzeitig mit drei Artikeln: Artikel 12, der auf die Berücksichtigung des Kinderwillens verweist, Artikel 13, der die Meinungs- und Informationsfreiheit in den Mittelpunkt rückt und Artikel 14, der die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit benennt. An Station 7 begegnen die Kinder einer Elternskulptur, denn die Artikel 9, 10, und 19 befassen sich mit dem Schutz der Kinder innerhalb der Familien und auch dem Schutz vor Gewalt oder Misshandlung. Station 8 zeigt die Bildungsskulptur, die Weltkugel als Klettergerüst mit Bücherbank und verweist deutlich auf die Rechte der Kinder auf Bildung, Schulbesuch und Berufsausbildung.

Weitere Stationen befinden sich noch in Planung und eine Kurzzusammenfassung erhalten Sie auch auf der Blogseite von Herzt. Hier befinden sich auch interessante Verweise für weitere Nürnberger Museen. Auch auf Familienkultour erhalten Sie Infos, was sie mit Kindern in Nürnberg alles unternehmen können,  einfach die PLZ eingeben. Eine tolle Idee ist auch das Erfahrungsfeld für die Sinne in Nürnberg.

Übrigens ist der 20. November immer der Tag der Kinderrechte auf der ganzen Welt. In Deutschland wird allerdings der 20. September als deutscher Kindertag gefeiert.