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Eigenheim und Eigentumswohnung im Vergleich

Haus- oder Wohnungskauf in Zeiten hoher Zinsen?

In Deutschland leben die meisten Menschen zur Miete. Ihr Anteil beträgt laut Statistischem Bundesamt 53,5 Prozent. Zwar sind die Mieten in den letzten Jahren erheblich gestiegen und haben im Vergleich zu 1995 nach Angaben von Statista um ein gutes Drittel zugelegt. Doch ist dies mit dem Anstieg der Immobilienpreise nicht zu vergleichen. Hier brauchte es nach dem Statistikportal lediglich 20 Jahre, um den doppelten Wert zu erreichen.

Somit ist es absehbar, dass Mieten in Deutschland attraktiv bleiben. Wer die enormen Kosten scheut, die mit dem Kauf eines Eigenheims verbunden sind, kann sich allerdings für einen dritten Weg entscheiden, indem er für seine Familie eine Wohnung kauft, statt diese zu mieten.

Unterschiede beim Preis

Der enorme Preis eines Eigenheims kann abschreckend wirken. Die 320.000 bis 360.000 Euro, die ein Haus kostet, bedeuten eine enorme Startbürde. Und dieser Wert ist ein reiner Durchschnittswert. In Großstädten wie Berlin, München oder Frankfurt bekommen Sie hierfür sicher noch kein Haus. Hier müssen Sie ganz andere Zahlen ansetzen. Die Aufnahme eines Immobilienkredits ist dabei der übliche Weg, den 89 Prozent aller Eigentümer nutzen.

Um die Hypothekenzinsen zu senken (hier finden Sie aktuelle Zinsen für den Hauskauf) und die Bank von der Bonität zu überzeugen, bringen fast alle Eigentümer Eigenkapital mit in die Kreditverhandlungen. Sie nehmen die Eigenkapitalquote derart ernst, dass diese in Deutschland bei durchschnittlich 38 Prozent liegt. Das ist der Hintergrund dafür, warum Eigentümer in Deutschland meist erst mit über 40 Jahren in die eigene Immobilie ziehen.

Mit dem Kauf einer Eigentumswohnung kommen Eigentümer schon aufgrund der enormen Größenunterschiede deutlich besser weg. Dennoch sei vor Euphorie gewarnt, weil der Quadratmeterpreis eines Eigenheims günstiger ist als bei einer Eigentumswohnung. Wichtig ist eine weitere Unterscheidung beim Kauf. Während sich die Kosten für das Eigenheim aus dem Preis für das Grundstück und das Gebäude zusammensetzen, sind als Preis für eine Eigentumswohnung der Wohnungspreis und der anteilige Grundstückspreis zu beachten.

Unterschiede in der Wohnlage

Die Krisen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen. Mehr und mehr Familien zieht es deshalb in die sogenannten „Speckgürtel“, in etwas abseits gelegene und von der Natur privilegierte Stadtviertel, die oft kleine, abgeschlossene Gemeinschaften bilden. Solche Wohnlagen bieten oft Vorteile. Wohnen ist hier günstiger und die Nachteile, die eine Großstadt oder größere Stadt mit sich bringen, gleicht das naturnahe Wohnen aus. Es gibt aber auch Nachteile, vor allem, wenn Sie wirklich aufs Land ziehen und hier auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind. Auch dies sollten Sie immer beim Kauf im Blick haben.

Eigentumswohnungen befinden sich hingegen eher in der Innenstadt und bieten eine direkte Anbindung an die städtische Infrastruktur mit Angeboten für Bildung, Kultur, Freizeit und Versorgung. Die Möglichkeiten für Kontakte sind größer als in Randlagen. Zugleich lebt man hier anonymer.

Eigentumswohnung versus Eigenheim

Für Familien ist es wichtig, in eine möglichst große Wohnung zu ziehen, denn mit zunehmendem Alter beanspruchen die eigenen Kinder Freiräume und sind immer weniger damit einverstanden, sich mit einem Geschwisterkind das Kinderzimmer zu teilen. In puncto Platz und Privatsphäre sind Eigenheime deshalb deutlich im Vorteil. Und das Leben außerhalb der Stadt, im Grünen bietet gerade mit kleinen Kindern viele Vorteile und ist gesünder als in der Innenstadt in der Nähe von frequentierten Verkehrsstraßen.

Für das Eigenheim spricht ebenso die größere Gestaltungsfreiheit, während die Eigentümer einer Wohnung trotz des Besitzes noch lange nicht Herr im eigenen Haus sind. So müssen sie sich bei der Wohnungsgestaltung am Hausplan orientieren und größere Veränderungen in der Bausubstanz sind an die Zustimmung der Eigentümerversammlung gebunden.

Vor- und Nachteile Eigentumswohnung

Für Eigentumswohnungen spricht hingegen, dass die Hausverwaltung von den Eigentümern gestellt wird, sodass sich Besitzer bei Schäden und technischen Störungen an diese wenden können. Außerdem übernimmt die Hausverwaltung verschiedene Hausdienste. Die Eigentümer tragen die Kosten für die Reparatur gemeinsam und die jeweiligen Besitzer der Eigentumswohnung nur anteilig. Geht im Eigenheim hingegen etwas kaputt oder stehen größere Reperaturen an, zahlt der Eigentümer alleine.

Doch Eigentumswohnungen bieten in puncto Komfort selten Standards wie Pool, Sauna und Garten. Dafür können Eigentümer je nach Wohnung mit Angeboten für die Gemeinschaft rechnen. Es lohnt sich, das Angebot zu studieren. Abschließend sind die Ruhezeiten der Gemeinschaft einzuhalten, darunter die ungeliebte Mittagspause. Letztendlich ist es vor allem eine Frage des Lebensstils, welches Modell man bevorzugt. Und natürlich auch des Preises am Ende.

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