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Fit in der Schule: Tipps für die Ernährung von Schulkindern

Fit in der Schule ? Tipps für die Ernährung von Schulkindern: Kinder verbringen heute viel Zeit in der Schule in Zeiten des Ganztagsunterrichts. Übermittagsbetreuung erfreut sich großer Beliebtheit, wenn die Eltern berufstätig sind oder der Weg nach Hause zur Mittagszeit zu weit ist. Genauso wichtig sind aber ein gutes Frühstück zu Hause und eine Schulbrotbox mit Vollkornbrot, Obst und Gemüse und genügend Wasser als Getränk dabei zu haben.

Morgens ist jede Minute kostbar, schlecht Karten für ein Frühstück in Ruhe

In fast allen Familien läuft es morgens eher hektisch ab. Sind die Schulsachen gepackt, ist die Buskarte noch da, ist das Handy aufgeladen und warum ist der Lieblingspulli schon wieder in der Wäsche? Dinge, die man am Abend vorher nicht geschafft hat, werden noch schnell morgens erledigt. So früh am Morgen ist jede Minute kostbar und wer nicht zum Frühaufsteher geboren wurde, gerät hier schnell in Stress.

Zeit für das Frühstück einplanen

Müslischale

© Harry Hautumm/pixelio.de

Laut der internationalen Kinder- und Jugendgesundheitsstudie in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht jedes dritte Kind ohne Frühstück zur Schule. Hier sind die Eltern in der Pflicht dafür zu sorgen, dass morgens genug Zeit für ein Frühstück eingeplant wird.

Wünschenswert wäre es natürlich, wenn das Frühstück möglichst aus unverarbeiteten natürlichen Produkten bestünde wie Haferflocken, Obst und etwas Milch. Zuckerhaltige Cornflakes, Crunchy Müslis oder Weißbrot mit Schokoaufstrich machen zwar kurzzeitig satt, versorgen die Kinder aber nur mit unnötigen Kalorien und Zucker. Ganz abgesehen von der kariogenen Wirkung sucht man Nährstoffe hier vergebens. Sobald die Kinder in der Schule sind, sackt der Blutzucker wieder in den Keller und die Kinder bekommen erneut Lust auf Süß. Getreide, Obst und Milch halten länger satt und geben Kraft für den Schultag.

Kinder, die bisher nicht für Müsli zu begeistern waren, sollten vielleicht einmal das selbstgemachte Knuspermüsli mit Nüssen und Honig probieren. (Rezept am Ende des Artikels)

Wichtig ist allerdings, die Kinder nicht zu zwingen, etwas zu essen. Wenn Kinder absolut nicht essen mögen, dann bietet sich vielleicht ein Smoothie an oder ein Stück Banane. Wichtig ist auch hier wieder die Vorbildfunktion der Eltern, denn wenn diese morgens nur mit einem Schluck Kaffee im Bauch das Haus verlassen, werden Kinder wenig motiviert, ein gesundes Frühstück zu sich zu nehmen.

Die Schulmensa ? Gemeinsam schmeckt es besser

Nudeln mit Sosse

© Klaus Steves/pixelio.de

Der Schultag der Kinder ist fast mit dem Arbeitstag eines Erwachsenen vergleichbar. Sie gehen früh aus dem Haus, fahren mit dem Fahrrad oder mit dem Bus zur Schule, verbringen eine langen Tag in der Schule und kommen am Nachmittag zurück.  Eltern sind dann beruhigt, wenn sie wissen, dass es in der Schulmensa ein warmes Essen für die Schüler gibt. Grundsätzlich ist das gemeinsame Essen positiv zu bewerten und meistens schmeckt es in der Gemeinschaft ja auch besser. Aber in vielen Fällen müssen die Schulmensen mit einem sehr geringen Budget kalkulieren und darunter leidet natürlich die Qualität des Essens. Manchen Kindern schmeckt es auch nicht immer, und dann ist der Gang zum Kiosk nicht weit und sie kaufen sich Süßigkeiten oder Fastfood. Umso wichtiger, dass sie morgens gut frühstücken und noch etwas Obst, Brot oder Gemüse in der Brotbox haben.

Immer Plan B in der Schulbrotbox

Brot und Apfelscheiben

© Rainer Sturm/pixelio.de

Auch das Schulbrot sollte kein zusätzlicher Zuckerkick sein, sondern am Vormittag für den nächsten Energieschub sorgen. Vollkornbrot hält länger satt als Weißbrot und enthält wichtige Ballaststoffe, die für die Darmgesundheit der Kinder wichtig sind. Statt Margarine sollte besser gute Butter verwendet werden. Margarine ist ein Industrieprodukt und stark behandelt. Neben Käse und magerer Wurst kann das Brot auch dünn mit Honig oder Marmelade bestrichen werden. Manche Kinder mögen gerne etwas Süßes zwischendurch und greifen dann vielleicht eher zu. Optimal ist zusätzlich noch ein Stück Obst oder Gemüse oder auch ein paar Nüsse einzupacken. Kleingeschnitten wandert es am ehesten in den Mund und kann auch in der Pause mitverzehrt werden.

Auch wenn sich alles nach viel Arbeit am Morgen anhört, es lohnt sich, hier Zeit zu investieren, damit die Kinder in der Schule fit sind und dem Unterricht folgen können. Alternativ kann die Brotbox auch schon am Abend vorbereitet und im Kühlschrank über Nacht gelagert werden. So bleibt morgens mehr Zeit für das gemeinsame Frühstück.

Getränke nicht vergessen

Mindestens genauso wichtig ist es, für genügend Getränke zu sorgen. In vielen Schulen stehen heute schon Wasserspender. Aber es ist immer gut, wenn die Kinder ihre Wasserflasche dabei haben. Das beste Getränk bleibt hier das Wasser. Es enthält keinen Kalorien, schadet den Zähnen nicht und versorgt die Körperzellen mit der Flüssigkeit, die sie benötigen. Haben die Kinder Schulsport, sollte am besten die Trinkmenge verdoppelt werden.

Aber es gibt doch Schulmilch

Milch und Schokolade

© Timo Klostermeier/pixelio.de

Schulmilch wird in einigen Schulen angeboten und soll für eine Extraportion Kalzium sorgen. Tatsache ist allerdings, dass die meisten Kinder gar keine einfache Milch bestellen, sondern die gezuckerten Varianten wie Erdbeer-, Vanille- oder Schokomilch. Hier kann man dann nur von einer Extraportion Zucker sprechen, die kein Kind benötigt.

Den Tagesbedarf an Kalzium hat ein Kind, das morgens sein Müsli mit Milch und ein Schulbrot mit einer Scheibe Käse gegessen hat, damit schon fast erreicht. Viele grüne Gemüse, Nüsse und Mineralwässer sind ebenfalls kalziumreich. Milch ist also als Kalziumlieferant nicht zwingend notwendig. Ein zweiter Punkt ist, dass Milch kein Getränk ist, sondern eine Zwischenmahlzeit, somit ist Wasser als Getränk enorm wichtig.

Zuhause gemeinsam essen

Einmal am Tag sollte es möglich sein, dass die Familie zusammen isst. Wenn es nicht morgens oder mittags ist, dann kann das gemeinsame Abendessen eine gute Möglichkeit bieten, zusammen zu sein und die Dinge des Tages zu besprechen. Hier bietet sich natürlich auch die Möglichkeit, den Kindern Rohkost, Salat und Vollkornbrot anzubieten, wenn nicht warm gekocht wird. Denn der Rohkostanteil in der Ernährung kommt meistens zu kurz.

Rezept für selbstgemachtes Crunchy-Müsli

schnell gemacht und auch als Snack für Unterwegs geeignet

Zutaten:

  • 600 Gramm Haferflocken
  • 50 Gramm Kokosflocken
  • 100 Gramm Mandeln in Stiften oder gehackt oder andere Nüsse
  • 50 Gramm Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne
  • 3 EL Chia-Samen optional
  • 5 EL Kokosöl oder Sonnenblumenöl
  • 250 g Akazienhonig
  • evtl. 100 g Trockenfrüchte wie Rosinen, Cranberries etc.
  • je nach Geschmack: Messerspitze Vanille, Teelöffel Zimt

Zubereitung:

  • Backofen auf 160 Grad vorheizen
  • Honig und Öl zusammen in einem großen Topf erwärmen, aber nicht zum Kochen bringen
  • Haferflocken, Nüsse, Samen, Kokosraspeln, Chia-Samen und Gewürze in einer Schüssel vermischen
  • Die erwärmte Honig-Öl-Mischung mit der Müslizutaten in der Schüssel vorsichtig mit den Händen vermischen
  • Fertige Mischung auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech gleichmäßig verteilen
  • Müsli ca. 30 Minuten im Ofen backen, bis es gleichmäßig braun ist, dabei alle 5-10 Minuten einmal durchrühren. Das Müsli nicht länger als 30 Minuten im Ofen lassen, da es nachhärtet und sonst nicht mehr genießbar ist.
  • Ist das Müsli komplett ausgekühlt, kann es in ein Schraubglas gefüllt werden und ist fertig für seinen nächsten Frühstückseinsatz

Die Autorin, Bianca Bonacci, ist zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.