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Welchen Kanal in Frankreich mit dem Hausboot befahren?

Welchen Kanal in Frankreich mit dem Hausboot befahren? Vielleicht haben Sie sich schon entschieden, Sie wollen einen Hausbooturlaub mit der Familie machen. Aber wo? Es gibt viele Reiseziele in ganz Europa und fast alle haben ihren eigenen Reiz. Bedenken Sie auch die Anreise, je nach Wohnort ist zu überlegen, wohin die Reise nun gehen soll. Empfehlenswert ist auf jeden Fall das Burgund – im speziellen der kleine Kanal du Nivernais.

Welchen Kanal in Frankreich mit dem Hausboot befahren?

Ein geeignetes Ziel für eine Familienhausbootfahrt ist Frankreich, das Land der Kanäle, neben Holland versteht sich. Hier gibt es ganz viele Ziele, die man ansteuern kann. Viele Landschaften lassen sich mit dem Boot und Fahrrad im Gepäck anders erleben und erkunden als mit dem Auto. Der Kanal du Midi, das Burgund, die Bretagne, das Elsass oder der Südwesten Frankreich lassen sich mit einem Hausboot aus ganz neuen Perspektiven erfahren.

Der Kanal du Nivernais: ein kleines Paradies inmitten des Burgund

Welchen Kanal in Frankreich mit den Hausboot befahren?

© Sabine Gruler

Welchen Kanal in Frankreich mit dem Hausboot befahren? Der Kanal du Nivernais im Burgund hält einer Qualitätsprüfung auf jeden Fall stand. Überhaupt ist das Burgund bei vielen Hausbootfreunden eine beliebte Region. Die letzten Jahre wurde es voller und wer sich den Zeitraum aussuchen kann, sollte außerhalb der Ferienzeit reisen. Das können die meisten Familien ja leider nicht, deshalb sei von unserer Seite als optimale Reisezeit die Pfingstferien empfohlen. Der Kanal du Nivernais ist eine gute Wahl für eine Hausbootfahrt mit der Familie, bei der ein französischer Kanal das Ziel sein soll.

Einwegfahrt oder Hin- und Rückfahrt – beides ist auf dem Kanal du Nivernais im Burgund möglich

Kleine Häfen dienen als Ausgangspunkte für die Bootstour. Die meisten Touren lassen sich als so genannte Einwegfahrten oder auch als Hin- und Rückfahrten buchen. Wofür Sie sich entscheiden, hängt ein bisschen von der Gesamtplanung ab. Hin und Rück ist einfacher und billiger, weil man nicht auf den Rücktransport angewiesen ist.  Auch kostet eine Einwegfahrt meist Aufschlag. Ein guter Ausgangspunkt für eine Hausbootfahrt im Burgund ist der kleine Ort Corbigny. Hier kann man sich den kompletten Proviant besorgen und das Auto wird gut bewacht auf einem Parkplatz abgestellt. Auch lohnt der kleine Ort eine Besichtigung. Bäcker, Metzger, Supermarkt, Angelgeschäft, alles vorhanden.

Die Schleusen auf dem Kanal von Nivernais – der Weg ist das Ziel

Welchen Kanal in Frankreich mit den Hausboot befahren?

© Sabine Gruler

Viele Schleusen säumen den Kanal du Nivernais. Doch diese Schleusen sind Ihre Freunde. Manchmal braucht es ein bisschen Geduld und man sollte bei der Planung immer die Mittagspausen der französischen Schleusenwärter mit einbeziehen, die stehen wie in Stein gemeißelt. Hilfe ist erwünscht und es macht auch Spaß, beim Schleusen aktiv zu sein. Vor allem die Kinder können hier aktiv werden. Das Boot mit Hilfe der Seile halten oder auch schon mal kurbeln, die Technik lernt man schnell und so mancher ungestürme 10-jährige kann hier Energie abladen. Übrigens freuen sich Schleusenwärter auch sehr über ein kleines Trinkgeld. Und mit den meisten kann man sehr nett ins Gespräch kommen.

Die Yonne – optimaler „Babysitter“ für die Kinder auf dem Kanal du Nivernais

Welchen Kanal in Frankreich mit den Hausboot befahren?

© Sabine Gruler

Wer auf dem Kanal du Nirvernais die großen Sehenswürdigkeiten im Burgund erwartet, wird enttäuscht, das ist aber auch nicht Sinn und Zweck einer Hausbootreise. Wobei das ein oder andere Kleinod durchaus einer Entdeckung harrt. Überhaupt öffnet sich der Blick für die Kleinigkeiten. Wer mit dem Boot fährt, wird ruhiger. Toll für die Kinder ist, sie sind (fast) die ganzen Zeit an der frischen Luft. Parallel zum Kanal läuft der Fluss Yonne, aus dem der Kanal auch gespeist wird. Hier lohnen sich immer wieder kleine Abstecher ans Flussufer, an manchen Stellen kann man baden oder zumindest mal die Füsse ins Wasser strecken oder sich auch mal mit der Angel versuchen (Angelscheine gibt es in Corbigny im Sportgeschäft). Wer das Fahrrad dabei hat (auf jeden Fall zu empfehlen), kann auch das Schiff am Flussufer, entlang der Treidelpfade begleiten oder auch mal einen Abstecher in ein Dörfchen abseits des Kanals angehen. Auch das lohnt sich auf jeden Fall.

Kanal du Nivernais: Wunderschöne kleine Orte – meist im Tiefschlaf – wollen entdeckt werden

Chitry les Mines bietet sich als Übernachtungsort während der Hausbootferien mit der Familie an. Hier gibt es auch noch ein tolles Restaurant, das von einem Holländer und einer Schwäbin betrieben wird. Es trotzt auch der Winterzeit, zieht viele einheimische Gäste an und überzeugt durch Qualität und Kreativität.  Am kleinen Hafen des Ortes kann man prima das Boot festmachen. Einziger Nachteil, die Straße führt relativ nahe am Bootsanlegeplatz vorbei.

Welchen Kanal in Frankreich mit den Hausboot befahren?

© Sabine Gruler

Vorbei geht es an Monceaux-le-Comte und der Schlossruine der Grafen von Nevers aus dem 13. Jahrhundert. Eine schöne Anlegestelle befindet sich im kleinen Örtchen Villers sur Yonne. Auch hier gibt es einen Wasseranschluss, an dem man die leeren Wassertanks wieder auffüllen kann. Man muss hier nicht „parken“. Im Prinzip gibt es fast überall entlang des Kanals viele Möglichkeiten, mit dem Boot zu halten. Zwei Eisenpflöcke befinden sich an Bord, die das Boot dann halten. Und man findet viele einsame Fleckchen als Halteorte. Hausbootfahren ist übrigens Kinderleicht wie man auf dem neben stehenden Foto sieht.

Hunde auf dem Hausboot: kein Problem!

Welchen Kanal in Frankreich mit den Hausboot befahren?

© Sabine Gruler

Wer einen Familienhund sein eigen nennt, auch das ist kein Problem, für Hunde ist eine Hausbootfahrt ideal, nirgendwo ist man so schnell in der freien Natur. Vorsicht ist allerdings in den Schleusen geboten, hier besser den Hund unter Deck nehmen, bevor Wauzi dann in der Schleuse landet. Und nette Freunde findet man als Hund in der Nähe von Schleusen allemal, so mancher Schleusenwärter ist Tierfreund und hält sich Hund oder Katze.

Was angucken auf dem Kanal du Nivernais?

Welchen Kanal in Frankreich mit den Hausboot befahren?

© Sabine Gruler

Das nächste Ziel der Reise ist der Ort Clamcey. Hier sollte man auf jeden Fall ein bisschen Zeit einplanen, ein Spaziergang lohnt sich. In dem kleinen Hafen gibt es auch Anlegemöglichkeiten, so dass auch einer Übernachtung nichts im Wege steht. Auch hier bitte die französischen Mittagszeiten einplanen, es macht wenig Sinn für einen Stadtbummel kurz vor zwölf anzulegen, um dann festzustellen, alle Läden haben geschlossen. Der mittelalterlich geprägte Stadtkern von Clameny hat durchaus seinen Reiz und auch Kinder haben ihren Spaß, die kleine Stadt zu entdecken.

Das nächste Reiseziel der Hausbootferien der kleine Ort Châtel Censoir, vorbei geht es dabei am Schloss Faulin, einem imposanten Gebäude, das noch aus dem 15. Jahrhundert stammt. Châtel Censoir ist für eine Hin- und Rückfahrt der ideale Ort zum Umkehren, um im Anschluss den Kanal du Nivernais aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. Die Strecke Corbigny – Châtel Censoir ist auch die romantischste Strecke des Kanals, vielleicht sogar des ganzen Burgunds.

Was sind die Caves des Bailly?

Caves des Bailly

© Sabine Gruler

Wer weiter Richtung Joigny reist, sollte auf jeden Fall in Bailly Halt machen und die berühmten Caves des Bailly besichtigen. Dieser Besuch lohnt sich auch mit Kindern, denn die in den Fels gehauenen Kalksteinskeller sind schon ziemlich beeindruckend. Hier können ganze Busse problemlos einfahren und parken. Jacken nicht vergessen, denn hier drinnen herrschen winterliche Temperaturen, auch wenn es draußen schon Frühling oder Sommer ist. Der Kalkstein dieser Höhlen wurde übrigens zum Bau von Notre Dame verwenden.

Heute lagern in den Höhlen Tausende von Crémant-Flaschen. der Crémant ist der Champagner des Burgunds, darf sich aber nicht so nennen, schmeckt aber mindestens genauso gut, wenn nicht besser. Ein bisschen Platz im Boot oder später Auto sollte für ein Kistchen eingeplant werden. Es gibt auch Führungen auf Deutsch, mit kleinen Kindern weniger empfehlenswert, mit älteren Kindern durchaus machbar.

Auch ein Besuch von Auxerre lohnt sich

Weiter geht es für die, die eine Einwegfahrt auf dem Kanal du Nivernais gebucht haben , nach Auxerre. Auxerre ist schon eine richtige Stadt und nicht mehr mit den kleinen Dörfchen zu vergleichen, die man bisher passiert hat. Hier verlässt man den Kanal und fährt auf der Yonne weiter. Um Auxerre wirklich kennen zu lernen, reicht ein kurzer Besuch eigentlich nicht. aus Vielleicht lässt sich ja noch ein Abstecher bei der Rückreise einplanen.

Apropos Rückreise, das Reiseziel der Einwegtour auf dem Kanal du Nivernais im Burgund  ist der Ort Joigny mit seinem gar nicht so kleinen Hafen. Wer nach eine Woche hier das Boot abgibt, taucht wieder in die „städtische Welt“ ein. Hier gibt es dann die Möglichkeit, per Taxi an den Ausgangsort zu fahren und das Auto zu holen. Vielleicht hat man auf der Fahrt den ein oder anderen Hausbootfahrer kennen gelernt und teilt sich dann das Taxi.

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