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Kindersicherung im Haushalt

Kindersicherung im Haushalt: Die meisten Kinder fangen im Alter zwischen sechs und neun Monaten an zu krabbeln. Sie erkunden ihre Umwelt, wollen alles entdecken, anfassen und in den meisten Fällen in den Mund nehmen. Mit ungefähr anderthalb Jahren können die meisten Babys bereits laufen. Die natürliche Neugierde macht allerdings vor kaum einem Gegenstand halt und je mobiler das Kind ist, umso größer sind Radius und mögliche Gefahrenquellen.

Sicherheit im Kinderzimmer

Mit den Sicherheitsvorkehrungen sollten Eltern im Kinderzimmer anfangen. Hier spielt und schläft das Kind und verbringt auch ein wenig Zeit für sich. Kinder lieben es, sich an Möbeln oder anderen Gegenständen hochzuziehen, um sich aufzurichten oder um etwas zu erreichen. Die Fenster sollten deshalb abschließbare Griffe besitzen. Es gibt bereits Spezialschlösser unter den Fensterflügeln, die das weite Öffnen verhindern, aber eine Kippposition erlauben. Diese Kindersicherungen für Fenster oder Balkontüren können Eltern natürlich im gesamten Haus anbringen. Im Kinderzimmer befinden sich die Spielsachen, Kuscheltiere und persönlichen Gegenstände der Kinder.

Eltern sollten auf geprüfte Spielzeuge besonderen Wert legen, um den hohen Sicherheitsstandard zu gewährleisten. Abgebrochene oder zu kleine Teile bergen ein hohes Sicherheitsrisiko. Zu den bekanntesten Siegeln gehört das GS-Prüfsiegel, das die Mindestbestimmungen für Produktsicherheit und Herstellung auszeichnet. Die TÜV Stellen vergeben weitere Zeichen, wie PROOF, die deutsche und europäische Sicherheitsstandards begutachten, darunter auch die Schadstofffreiheit. Die Verbrauchssicherheit von Produkten bezeichnet das VDE-Prüfzeichen, das sich überwiegend mit Elektrospielzeug und elektrischen Geräten befasst.

Gefahrenquelle Elektrizität

Kindersicherung

Wikimedia.commons.org © Bran (CC0 1.0)

Viele potentielle Gefahren lassen sich auf den ersten Blick nicht erkennen. Als erstes denken viele Eltern an die Steckdosen, die sich im gesamten Haus leicht finden lassen. Die üblichen Aufsätze mit Dreh- oder Schiebemechanik sind weit verbreitet. Es gibt bereits Unterputz-Modelle mit eingebautem Schutz, der sich nur entfernt, wenn beide Kontakte Druck erhalten, beispielsweise durch das Einführen eines Steckers. Wer die Steckdosen mit Drehmechanik verwendet, sollte darauf achten, dass der Aufsatz immer fest sitzt und dass es sich um eine zweipolige Sicherung handelt, die Kinder nicht so leicht austricksen können. Nicht genutzte Steckdosen können einen Kunststoffaufsetzer erhalte, welcher die Steckdose verschließt. Eine weitere Gefahrenquelle sind Stromkabel, die in der gesamten Wohnung leicht zu finden sind. Kinder ziehen daran, beißen darauf oder nutzten Gegenstände, um die Kabel zu bearbeiten. Deshalb ist es wichtig die Kabel zu bündeln und unter den Teppich zu legen oder an den Wänden zu befestigen.

Giftige Haushaltsmittel

Neben Strom sind giftige Haushaltshelfer wie Reinigungsmittel oder ähnliches eine Gefahrenquelle für Kleinkinder. Der frische Zitrusduft kann sie dazu verleiten, mal zu probieren oder die Flüssigkeiten in der Wohnung zu verteilen. Aber auch Medikamente, Tabak und Alkohol fallen jährlich vielen Kleinkindern in die Hände, besonders im Alter zwischen einem und zwei Jahren. Giftige Reiniger, wenn sie überhaupt notwendig sind, sollten deshalb in verschließbaren Schränken stehen, vor allem außer Sichtweite. Arzneimittel und Zigaretten sollten in unerreichbarer Höhe oder in gesicherten Schubladen oder Schränken aufbewahrt sein. Viele Verpackungen besitzen bereits Sicherheitskappen oder Drehverschlüsse, die für kleinere Kinder nicht leicht zu öffnen sind. Giftige Pflanzen, wie Gummibaum, Birkenfeige oder Amaryllis haben in der Nähe von Kindern erst einmal keinen Platz. Fachleute raten bei Vergiftungsfällen dazu, auf keinen Fall ein Erbrechen auszulösen, sondern dem betroffenen Kind Wasser, Tee oder Saft zu trinken zu geben. Milch oder Salzwasser sind keine Gegenmaßnahme und unbedingt zu vermeiden.

Treppen und Kanten

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Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, besitzt meist mehrere Etagen. Deshalb sind die Treppen mit Treppenschutzgittern zu versehen. Hierbei sollten Eltern ebenfalls beachten, dass die Gütesiegel vorhanden sind und dass das Gitter genau auf die Treppe zugeschnitten ist. Dafür gibt es gängige DIN-Normen. Die Gitter sollten außerdem nicht zu weite Öffnungen besitzen, denn Kinder können mit dem Kopf oder anderen Körperteilen darin stecken bleiben. Hierbei kann Plexiglas innerhalb der Treppengeländer-Öffnungen aushelfen. Der Bodenbelag sollte mit Antirutsch-Belägen versehen sein oder Antirutsch-Kanten besitzen, um Unfälle auf der Treppe zu vermeiden.

Die Verletzungsgefahr bei Möbelkanten ist ebenfalls relativ hoch. Weiches, abgerundetes Plastik ist oft eine gute Möglichkeit, scharfe Kanten aus dem Haushalt zu entfernen. Viele Hersteller bieten bereits abgerundete Ecken und Kanten bei neuen Produkten an. Damit sich Kinder nicht in Türen einklemmen, sind Türstopper ideal, die bei Zugluft ein Zuknallen der Türen verhindern.