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Nachhaltige Mode: Worauf achten bei Fair Fashion?

Nachhaltige Mode und fair produzierte Mode liegen im Trend und der Aufschrei gegen die Fast-Fashion-Industrie mit ihren verheerenden Auswirkungen auf Umwelt und Mensch wird immer lauter. Doch was kennzeichnet eigentlich nachhaltige Kleidung? Was bedeutet „Fair Trade Kleidung“ und wodurch zeichnet sie sich überhaupt aus? Wir haben uns einmal umgesehen und gleichzeitig einen Blick auf die wichtigsten Siegel gerichtet.

Bedeutet nachhaltige Kleidung auch faire Kleidung

Die ökologischen und sozialen Folgen der Kleidungsindustrie sind gravierend, so steht das Textilgewerbe an zweiter Stelle hinter der Ölwirtschaft in der Hierarchie der negativen Einflussnehmer auf Klima, Mensch, Tiere und den Planeten im Allgemeinen. Ungefähr 10 Prozent der menschgemachten Klimagase lassen sich auf diesen Wirtschaftszweig zurückführen. Um der Klimakrise entgegenzuwirken und den CO2-Fußabdruck im Kleinen zu verringern, kann jede und jeder Einzelne die Initiative ergreifen – so zum Beispiel beim Überdenken und Verändern des eigenen Konsumverhaltens.

Kleine Schritte in Richtung fairer Kleidung

Hier lassen sich verschiedene Schritte einleiten, um einen kleinen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten, vom Lebensmitteleinkauf bei regionalen Händler*innen, über den emissionsreduzierten Arbeitsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad, bis hin zum Boykott großer Fast-Fashion-Marken und damit einhergehender Hinwendung zu fairen und nachhaltigen Alternativen. Insbesondere letzteres kann jedoch zu einer zeitaufwendigen Aktivität werden, da in den letzten Jahren nachhaltige Pendants in der Modewelt wie Sand am Meer zu finden sind und es verwirrend ist herauszufinden, welche Marken tatsächlich zu 100 % fair und nachhaltig produzieren und welche lediglich Greenwashing betreiben. Denn auch Greenwashing liegt bei vielen Firmen im Trend.

Auf Siegel achten – Welche Siegel für nachhaltige Mode sind vertrauenswürdig?

Wer anfängt, sich mit nachhaltiger Mode zu beschäftigen, muss schnell feststellen, dass es – ähnlich wie beim Lebensmitteleinkauf – gar nicht so einfach ist, den Überblick bei den vielen unterschiedlichen Zertifikaten und Siegeln zu behalten, mit denen die Marken ihre Produkte auszeichnen und bewerben. Wir stellen an dieser Stelle schlaglichtartig vier Siegel vor, bei deren Auftauchen die Sicherheit besteht, dass man es mit einer fairen und streng überprüften Alternative zur umweltschädlichen Massenproduktion zu tun hat:

  • das GOTS-Siegel,
  • der blaue Engel und
  • das klassische Fairtrade-Siegel.
  • das vierte Siegel?

Das GOTS-Siegel

GOTS steht für „Global Organic Textile Standard“ und gilt als einer der strengsten Standards im Textilbereich. Mit dem Siegel werden lediglich Produkte versehen, die unter ökologischen und sozialverträglichen Standards entlang der gesamten Herstellungskette gefertigt wurden, so zertifiziert GOTS nur Textilien, die zu mindestens 70 % aus biologisch erzeugter Naturfaser bestehen. Wer ein Produkt mit diesem Siegel kauft, kann sicher sein, dass es sich um nachhaltige Mode handelt.

Der blaue Engel

Der blaue Engel ist eines der ältesten Siegel, wenn es um umweltschutzbezogene Kennzeichnung geht und kommt auch bei Schuhen zum Einsatz.

Das Fair Trade-Siegel

Das wohl bekannteste Siegel der drei erwähnten ist das Fairtrade-Siegel, das Produkte tragen dürfen, die unter fairen Arbeitsbedingungen nach den Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation ILO gefertigt wurde. Hierbei können wir von Fairtrade Mode sprechen.

Internetseiten, die faire und nachhaltige Mode anbieten

Eine Internetseite, die neben Mode so ziemlich alles nach fairen Standards anbietet, was das Herz begehrt, ist der avocadostore.de. Hier tummeln sich kleine unbekannte Marken neben großen. Wer von Adidas und Co. wegkommen möchte, entscheidet sich vielleicht für die beliebte französische Marke Veja, die seit 2005 modische Alltagssneaker in Brasilien aus Naturkautschuk, gegerbtem Leder, recyceltem Polyester und Bio-Baumwolle fertigt. Weitere beliebte Marken, die optische Alternativen zu den aktuellen Schuhtrends der Fast Fashion Industrie bieten, sind beispielsweise flamingoslife, Kulson, eknfootwear, aber auch alteingesessene Marken wie Waschbär oder hessnatur haben sportliche Schuhe im Angebot, die sich sehen lassen können! Neben dem avocadostore ist die Website www.zuendstoff-clothing.de eine weitere Anlaufstelle mit einem breiten Angebot an Sneakern und Bekleidung.

Die Wirtschaft ist schneller als die Politik

Dies sind nur einige Beispiele, mittlerweile gibt es auch eine ganze Menge mehr. Viele bekannte Unternehmen versuchen mittlerweile, dem Verbraucherwillen nachzukommen und setzen auf nachhaltige Mode, die – mit Vorbehalten – auch fair produziert wurde. Doch ist es immer noch schwierig, hier die Transpararenz zu erreichen, die nötig wäre. Hier ist dann neben der Wirtschaft auch die Politik gefragt. Diese tut sich allerdings immer noch sehr schwer. Aber es führt kein Weg daran vorbei, nachhaltiger UND fairer in der Modeproduktion zu werden. Die Verbraucher*innen können einen kleinen Teil zu dieser Entwicklung beitragen.