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Kopfläuse bei Kindern erkennen und behandeln

Kopfläuse bei Kindern erkennen und behandeln: Zunächst die gute Nachricht: Kopfläuse sind zwar unangenehm, aber harmlos. Dennoch ist schnelles Handeln gefragt, denn die ungebetenen Blutsauger vermehren sich rasch und werden von Mensch zu Mensch übertragen. Lesen Sie hier, wie man Kopflausbefall (Pedikulose) erkennt und  wirksam behandelt.

Warum werden besonders Kinder besonders häufig von Kopfläusen befallen?

Dazu muss man wissen, dass Läuse weder fliegen noch springen, aber dafür sehr gut krabbeln können. Damit sie von Mensch zu Mensch übertragen werden, müssen die Haare beider Menschen sich also berühren. Da Kinder besonders durch ihr Spielverhalten gerne und oft die Köpfe zusammenstecken, ist eine Ansteckung weitaus wahrscheinlicher als beim Erwachsenen.  Der Befall hat auch nichts mit Reinlichkeit zu tun, denn den Kopfläusen ist es egal, auf welchem Haarschopf sie sich befinden. Sie ernähren sich von Blut, das sie am Leben erhält.

Ist auch eine Übertragung über Gegenständen oder Tiere möglich?

Da Kopfläuse ohne ihre regelmäßige Blutmahlzeit absterben, ist eine Übertragung über Gegenstände wie Kämme oder Mützen möglich, aber eher selten. Sicherheitshalber kann man Bettwäsche, Kuscheltiere und Kopfbedeckungen bei 60 Grad waschen. Das tötet eventuell vorhandene  Läuse ab.
Haustiere übertragen keine Kopfläuse, denn Kopfläuse sind ausschließliche menschliche Parasiten.

Ist mein Kind von Kopfläusen befallen? Welche Symptome gibt es?

Juckreiz allein reicht noch nicht für eine Diagnose eines Kopflausbefalls. Dieser entsteht dadurch, dass die Kopfläuse beim Blutsaugen ihren Speichel in die Wunde spritzen, der durch eine Körperreaktion Juckreiz hervorruft. Es kann allerdings bei Erstbefall drei bis fünf Wochen dauern bis der Juckreiz sich zeigt. Das ist ein langer Zeitraum, in dem weitere Menschen angesteckt werden können.

Endgültige Sicherheit bietet nur der Fund einer lebenden Laus oder deren Eier, Nissen genannt. Sie klammern sich an den Haaren fest und sind meist schwer auszumachen. Hier hilft die Zuhilfenahme eines Läusekamms bei zuvor gewaschenem und mit Spülung behandeltem feuchtem Haar.  Die Spülung sollte auch nicht ausgewaschen werden. Am besten kämmt man das Haar vom Haaransatz beginnend Strähne für Strähne aus und wischt den Kamm anschließend an einem hellen Tuch ab.  Sollten hier Läuse zu sehen sein, ist der Befall eindeutig. Danach kann die Pflegespülung ausgewaschen werden.

Wie behandelt man Kopflausbefall?

Hat man lebende Läuse oder Nissen entdeckt, sollte unmittelbar die Behandlung erfolgen. Ein Besuch von KiTa und Schule muss unterbleiben und der Einrichtung muss der Kopflausbefall mitgeteilt werden. Auch andere Mitmenschen, die in engem Kontakt zum Kind stehen, sollte Bescheid gegeben werden.

Der Kinderarzt wird ein geeignetes Mittel gegen Kopfläuse verschreiben oder man besorgt sich ein Läuseshampoo rezeptfrei in der Apotheke.  Dabei sollte genau nach der Gebrauchsanleitung vorgegangen werden. Wichtig ist außerdem, dass nach ca. neun bis 10 Tagen eine weitere Behandlung erfolgen muss, damit auch die Nissen vernichtet werden. Am besten kämmt man die Haare nach der Behandlung nass mit einem Läusekamm aus. Das Auskämmen sollte über einen Zeitraum von zwei Wochen alle vier Tage wiederholt werden.

Gibt es auch pflanzliche Alternativen zur Behandlung von Kopfläusen?

Einige ätherische Öle wie Neem- oder Teebaumöl  sind wohl in der Lage, Läuse und Nissen abzutöten. Die Wirksamkeit ist allerdings nicht sehr weitgehend untersucht. Außerdem können ätherische Öle Hautirritationen und Allergien hervorrufen.

Lauwarmes Essigwasser ist hilfreich beim Entfernen von Nissen, die an den Haaren festkleben. Die Verdünnung sollte im Verhältnis 1:2 (Haushaltsessig : Wasser) erfolgen. Hierbei sollten das Haar mit dem verdünnten Essigwasser mehrere Male ausgespült werden und ein paar Minuten einwirken. Anschließend kann das Haar mit einem Läusekamm sorgfältig ausgekämmt werden. Essigwasser hat jedoch keine abtötende Wirkung.

Aus eigener leidvoller Erfahrung können wir berichten, dass leider manchmal nur die richtigen Chemie-Keulen helfen. Aber wer es trotzdem erst einmal mit leichteren Mittelchen probieren will, sollte es gerne versuchen.