Schürfwunden bei Kindern richtig behandeln

Kinder toben gern. Und manchmal passieren dann auch kleine Unfälle. Einmal eine raue Wand geschrammt – und schon haben sie eine Schürfwunde. Damit sie schnell wieder vergessen ist, muss sie korrekt versorgt werden. Deshalb haben wir für Sie zusammengestellt, wie Sie Schürfwunden bei Kindern richtig behandeln.

Was sollten Sie bei einer Schürfwunde tun?

Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Direkt unter ihrer Oberfläche liegen zahlreiche sensible Nervenenden. Daher tun Schürfwunden auch vergleichsweise weh, selbst wenn sie nicht sehr groß und nur oberflächlich sind. Der Schmerz sagt also nicht unbedingt etwas darüber aus, wie ernsthaft die Wunde ist. Trotzdem müssen Sie auch Schürfwunden richtig behandeln.

Je nachdem, wie stark die Verletzung verschmutzt ist, muss zuerst die Wundfläche gesäubert werden. Dafür können Sie die betroffene Stelle unter fließendes, kaltes Wasser halten oder sie mit einer Wundspülung reinigen. Achten Sie bei einer Schürfwunde darauf, dass Ihr Kind sie nicht ableckt. In der Mundhöhle leben viele Keime, die auf der offenen Wundfläche reichlich Gelegenheit finden, sich anzusiedeln.

Um die Blutung zu stillen, drücken Sie dann eine sterile Kompresse oder ein sauberes Tuch auf die Wunde, bis sie aufhört zu bluten.

Danach sollte die Wunde am besten an der Luft trocknen. Nur wenn Sie die Stelle vor Verschmutzung, vor Reibung – etwa an der Kleidung – oder vor dem Hautkontakt zu anderen Kindern schützen müssen, sollten Sie sie mit einem Pflaster oder einem kleinen Verband abdecken.

Ob die Wunde noch eine weitere Versorgung braucht, richtet sich wesentlich danach, wie tief sie ist. Vor allem bei kleinen Schrammen ist nur die Oberhaut betroffen und die Schürfwunde blutet nur wenig. Sie braucht keine umfangreiche Versorgung. Blutet die Wunde dagegen stärker, gehen die Verletzungen auch tiefer. Dann müssen Sie auch Schürfwunden etwas umfangreicher behandeln. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Kinderarzt aufzusuchen.

Schürfwunden unterwegs behandeln

Zuhause sind ein Wasserhahn und Erste-Hilfe-Schränkchen immer da. Für unterwegs lohnt es sich, ein kleines Kit für die mobile Behandlung von Schürfwunden mitzunehmen. Da hinein gehört alles, was Sie brauchen könnten, um die lieben Kleinen nach einem Malheur zu verarzten:

  • Wundspülung
  • Kompressen
  • Mullbinden
  • Pflaster
  • Pinzette
  • Einmalhandschuhe

So können Sie eine Schürfwunde auch unterwegs problemlos behandeln. Größere Verletzungen sollten Sie aber genau wie bei Unfällen zu Hause später dann noch dem Kinderarzt vorstellen.

Ein genauer Blick auf Schürfwunden ist wichtig

Meistens sind Schürfwunden harmlos. Dennoch sollten Sie bei Kindern lieber etwas genauer hinschauen. Kinder können oft nicht genau ausdrücken, wie stark der Schmerz ist. Auch achten Kinder nicht auf kleine Verletzungen und geben daher im Zweifel nicht Bescheid, wenn eine Wunde nicht so verheilt, wie sie sollte. Daher können selbst kleinere Schürfwunden bei Kindern ernster sein als bei Erwachsenen.

Achten Sie also genau auf Entzündungszeichen. Heilt die Schürfwunde einfach nicht und nässt? Ist sie geschwollen, rot, warm oder sogar eitrig, müssen Sie dringend handeln. Dann haben sich sehr wahrscheinlich Keime in der Wunde festgesetzt – Sie sollten mit Ihrem Kind unmittelbar einen Arzt aufsuchen.

Wann mit einer Schürfwunde zum Arzt?

Vor allem wenn eine Schürfwunde die typischen, oben erwähnten Entzündungszeichen zeigt, sollte sie möglichst schnell von einem Arzt untersucht werden, um weitere Komplikationen zu verhindern.

Außerdem sollten Sie unbedingt einen Blick in den Impfpass werfen. Ist der Tetanusschutz älter als etwa fünf Jahre, braucht es wieder einen kleinen Pieks.[1]

Sofort zum Arzt gehören alle Schürfwunden, die nicht aufhören wollen zu bluten. Gerade weil Kinder ein kleineres Blutvolumen haben, kann ein Blutverlust bei ihnen schneller ernste Folgen haben. Daher lieber auf Nummer sicher gehen und ab zum Arzt.

Das gilt auch bei sehr tiefen und großflächigen Schürfwunden. Hier kann der Arzt besser beurteilen, was zu tun ist und ob eine weitergehende Versorgung notwendig ist.

Liegt die Schürfwunde direkt über einem Gelenk oder Knochen – etwa am Knie, auf dem Spann des Fußes oder auf dem Handrücken – gehört sie ebenfalls in ärztliche Behandlung. Der Arzt kann dann beurteilen, ob keine Sehnen verletzt sind und keine Infektionsgefahr besteht.

Sind Sie unsicher, gilt aber grundsätzlich: Lieber einmal mehr zum Arzt als zu wenig.

1] „Schutzimpfung gegen Tetanus: Häufig gestellte Fragen und Antworten“. Rki.de, Zugegriffen 20. Mai 2025.1