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Orthopädische Schuheinlagen – wann sind sie sinnvoll?

Orthopädische Schuheinlagen: Die Füße tragen einen Menschen ein Leben lang, im besten Falle natürlich. Lange Zeit halten wir dies für selbstverständlich, bis wir eines Tages merken, die Füße versagen uns den Dienst. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Vom Knick-Senkfuß über den Spreizfuß, Fersensporn oder Hallux valgus. Schon Kinder können Probleme mit den Füßen haben. Der Orthopäde rät dann oft zu Einlagen.

Warum gibt es überhaupt orthopädische Einlagen für die Schuhe?

Die Diagnose kann lauten Senkfuß! Oder Knick-Senkfuß oder Spreizfuß oder Hallux rigidus oder Fersensporn. Wenn das Fersenbein nach Innen knickt, sprechen wir von Knickfuß, wenn sich das Fußgewölbe senkt von Senkfuß und falls sich die Mittelfußknochen spreizen von Spreizfuß. Eine informative Übersicht über die vielen Fußfehlstellungen erhalten Sie z.B. in diesem Artikel über Fußfehlstellungen.

Wann ist das Tragen von Schuheinlagen sinnvoll?

Wurde eine solche Fehlstellung bei Ihnen diagnostiziert, dann ist die Frage, was tun? Wussten Sie übrigens, dass mehr als acht von zehn Deutschen mit nicht passenden Schuhen herumlaufen? Dies wurde bei einer Bundesweiten Messung der Füße herausgefunden. Doch erst wenn es gar nicht mehr geht, unternehmen die Leidenden tatsächlich einen Besuch beim Orthopäden. Am Ende eines solchen Besuches steht oft die Verschreibung so genannter orthopädischer Einlagen, auch oft als „Schuheinlagen“ bezeichnet oder orthopädische Schuheinlagen, das meint alles dasselbe.

Hallux Valgus und orthopädische Schuheinlagen

Neben den Fußfehlstellungen plagt mittlerweile viele auch ein Hallux valgus, das ist eine Fehlstellung der Großzehe („Halux bedeutet Großzehe“.) Den Hallux valgus bezeichnet man auch als Ballenzeh. Oft sieht es so aus, als ob sich am Mittelfußknochen eine Knochenwucherung gebildet hat. In dem Artikel der Techniker Krankenkasse wird es ganz genau erklärt, was einen Hallux valgus verursacht und welche Folgen diese Fehlstellung für einen Fuß haben.

Das sind nur einige Beispiele für Fehlentwicklungen des Fußes, die oft heftige Konsequenzen für die Betroffenen mit sich bringen. Bei zahlreichen solcher Problemstellungen steht am Ende das Verschreiben orthopädischer Schuheinlagen.

Was genau sind nun orthopädische Einlagen?

Bei solchen Einlagen für die Füße handelt es sich um Hilfen, die eine Fehlhaltung des Fußes korrigieren sollen. Oftmals werden vor allem die heftigen Stöße, die beim Gehen oder Laufen auftreten, abgemindert oder konkret abgefedert. Einlagen werden immer individuell erstellt und dem jeweiligen Fuß angepasst. Nicht nur Fehlstellungen des ganzen Fußes werden behoben, sondern auch der Zehen. Oft haben wir das richtige Gehen schlichtweg verlernt. Auch Übergewicht kann übrigens eine Ursache für Beschwerden sein, drückt zuviel Gewicht auf Gelenke und Fuß, dann beschleunigt dies den Verschleiß.

Gibt es spezielle Schuhe für orthopädische Einlagen?

Der Orthopäde verschreibt diese Einlagen. Doch oft stellt sich ein Problem, nämlich dass die verschriebene Einlage nicht in die Schuhe passt. Da stellt sich die Frage, was tun? Mittlerweile können Sie Schuhe auch speziell für orthopädische Einlagen kaufen, vor allem beim Hallux könnte das notwendig werden, da der Fuß hier ja meist auch die Form verändert hat und sehr viel breiter ist, so dass ein normaler Schuh unter Umständen gar nicht passt. Während solche Schuhe früher nicht unbedingt modisch chic sein mussten, gibt es mittlerweile auch Schuhe für Einlagen, die durchaus Bequemlichkeit, medizinische Notwenigkeit und Ästhetik verbinden.

Tipp: Auch spezielle Hausschuhe gibt es für Hallux valgus mittlerweile.

Brauchen auch Kinder schon Einlagen?

Ein Kinderfuß befindet sich ja noch im Wachstum. Ab welchem Alter ist es dann sinnvoll, dass Kinder Einlagen erhalten? Fehlfußformen gibt es auch schon bei Kindern. Hier muss man unterscheiden, ob die falsche Fußstellung angeboren ist oder durch durch Fehlverhalten quasi „erworben“ wurde. Die Ursachen können wie beim Erwachsenenfuß vielfältig sein. Hier tauchen Fragen nach der Dehnbarkeit der Bänder, der Stärke bzw. der Schwäche der Muskeln, nach X- oder O-Beinen und – leider auch bei Kindern schon – nach Übergewicht auf. Erkennen Eltern, wenn sich das Kind auf die Zehen stellt, kein deutliches inneres Längsgewölbe, sei ein Besuch beim Orthopäden empfohlen.

Welche Einlagen für Kinder?

Manchmal sind auch gar nicht die Füße „schuld“, sondern eine Fehlstellung der Hüfte. Das muss unbedingt abgeklärt werden. Im Kleinkindalter lassen sich viele Fehlstellungen auch noch korrigieren. Die meisten Kinder benötigen keine Einlagen. Doch einem kleinen Teil, der längere Zeit mit Beschwerden zu tun hat, kann durch Fußeinlagen geholfen werden. Hier sollten keinesfalls Einlagen von der Stange gewählt werden, sondern immer orthopädische Einlagen, für die ein Orthopäde auch ein Rezept ausstellen wird, sollte dies sinnvoll sein. Bei Kindern kann eine häufiger Wechsel der Einlagen notwendig werden, weil ihre Füße sich ja noch im Wachstum befinden.

Vorbeugung gegen Fußfehlstellungen

Kinder sollten viel barfuß laufen und keinesfalls zu enge Schuhe tragen. Das kann schnell passieren, denn Kinder wachsen rasch aus ihren Schuhen heraus. Sobald das Wetter mitspielt, sollten Kinder die Schuhe ausziehen und auf verschiedenen Untergründen wie Sand, Steinen, Holz usw. einfach mal barfuß laufen. Das macht Spaß, fördert auch noch den Gleichgewichtssinn und verhindert vielleicht sogar so manche Fehlstellung, die dann im Erwachsenenalter sehr viel schwerer zu behandeln ist. Vorbeugen ist also auch in diesem Falle sehr viel besser!

Falls Sie sich über den Kauf eines richtigen Kinderschuhs informieren möchten, erhalten Sie in folgendem Artikel auf Familienkultour einige Tipps an die Hand.

https://www.familienkultour.de/familie-und-kind/gesundheit/wie-findet-man-den-richtigen-kinderschuh/