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Tuchfabrik Müller in Euskirchen

Nordrhein-Westfalen

Tuchfabrik Müller in Euskirchen: Nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf ist die Tuchfabrik Müller in Euskirchen wieder zum Leben erwacht. Wenn die alten Maschinen anlaufen und wieder ihre Produktion aufnehmen, erleben Eltern und Kinder live, wie aus loser Wolle Tuch gefertigt wird.  [ab Schulalter]

Die Tuchfabrik Müller in Euskirchen lässt noch einmal die Blütezeit der Tuchindustrie lebendig werden.

Es mutet schon etwas eigenartig an, wenn die Besucher bei ihrem Rundgang durch die Tuchfabrik Müller in Euskirchen erfahren, dass die Fabrik 30 Jahre lang unberührt blieb und sich hier nichts mehr rührte. Ludwig Müller schloss im Jahre 1961 die Fabrik endgültig ab und eröffnete sie nie wieder, als die Konkurrenz aus dem Ausland immer mächtiger wurde.

Heute ist die Tuchfabrik Müller Teil des LVR-Industriemuseums. Fachleute führen interessierte Besucher durch die staubige Fabrik, in der noch Abreißkalender mit dem Datum des Tages an der Wand hängt, an dem die Fabrik ihre Türen schloss. Zigarettenschachteln und Kaffeebecher stehen herum und erwecken den Eindruck, als würden die Fabrikarbeiter gleich erscheinen und ihre Arbeit aufnehmen.

Und dann passiert es wirklich. Die Maschinen erwachen zum Leben und demonstrieren live, wie aus loser Wolle, die in großen Ballen in der Wolferei liegt, Tuch gefertigt wird. Kinder sehen erstaunt zu, wie die mächtige Krempelmaschine die Wolle kämmt, die riesigen Spinnmaschinen daraus Fäden machen, die Webstühle klappern und die Schiffchen hin- und herschießen.

Im Kontor des Fabrikanten Müller begutachten die Museumsbesucher den Tresor und die Berge von Akten, die auch den Eindruck vermitteln, als sei hier die Zeit stehen geblieben.  Im benachbarten Neubau erfahren Eltern und Kinder schließlich Interessantes über den Stoff, der in der damaligen Hochburg der deutschen Tuchindustrie gefertigt wurde. In diesem Gebäude befindet sich auch die Museumscafeteria.

Die historische Tuchfabrik ist nur mit Führung zugänglich, das Führungsentgelt ist im Eintritt enthalten. Ohne Führung zugänglich sind die Ausstellungsbereiche Kontor, Tuch- und Farblager, Tuchindustrie im Rheinland, Geschichte der Familie Müller, „Vom Rohstoff zur Kleidung“.

Ein umfangreiches museumspädagogisches Programm und Kindergeburtstagsveranstaltungen runden das Angebot ab.