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Der Taubergiessen: Urwald am Oberrhein

Baden-Württemberg

Taubergießen: Im Taubergießen begegnet den Familien eine Urwaldlandschaft, die ihresgleichen sucht. Das zweitgrößte Naturschutzgebiet Baden-Württembergs hat eine noch weitgehend unberührte Landschaft aus Wiesen und Auen zu bieten. Eltern und Kindern begeben sich auf eine Forschungsreise zu einer faszinierenden Flora und Fauna. [ab Kindergartenalter]

Mit seinen fast 1700 Hektar Fläche ist der Taubergießen das zweitgrößte Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg.

Das Naturschutzgebiet Taubergießen existiert schon seit dem Jahre 1979. Das Taubergießen-Gebiet wird auf der Länge von ca. 13 Kilometern von verschiedenen Flüssen durchzogen. Der Hauptwasserarm, der sich durch diese Gegend zieht, ist die „Blinde Elz“. Die Region erstreckt sich parallel zum Alt-Rhein und das Kerngebiet (Orchideenwiesen, Blautopf, Herrenkopf) lässt sich seht gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.

Das Naturschutzgebiet Taubergießen liegt in der südlichen Oberrheinebene zwischen Freiburg im Breisgau und Offenburg überwiegend in der Gemarkung der Gemeinden Kappel-Grafenhausen, Rust und Rheinhausen.

Aus historischen Gründen sind jedoch 1.000 ha im Eigentum der französischen Gemeinde Rhinau. Durch die Begradigung des Rheins in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde eine Veränderung des Grenzverlaufs zwischen Deutschland und Frankreich vorgenommen, die jedoch die durch den wechselnden Verlauf des Flussbettes entstandenen Besitzverhältnisse nicht veränderte.

Die westliche Grenze des Naturschutzgebietes liegt teilweise in der Rheinmitte. Dort grenzt es an das französische Schutzgebiet „Réserve naturelle de l’Ile de Rhinau“.

Woher kommt nun dieser eigentümliche Name? Die unterirdischen Quellen, die in dieser Region zahlreich fließen, werden „Gießen“ genannt. Da diese gleichzeitig sehr nährstoffarm sind, werden sie als „taub“ bezeichnet. Das Ergebnis ist der „Taubergießen“.

Zu jeder Jahreszeit ist diese Landschaft einen Besuch wert. Im Frühling lauschen die Familien einem Konzert von Vogelstimmen, im Sommer laden die Wiesen mit ihrer Blütenpracht ein und auch im Herbst besticht vor allem die Farbenvielfalt der Bäume. Auch im Winter hat der Taubergießen durchaus seinen Reiz.

Für die Tierwelt konnte im Taubergießen ein wahres Paradies entstehen, wie es in der heutigen Zeit kaum noch vorstellbar ist. Darum haben sich neben den vielen ortsbekannten Tieren, wie den Schwänen und den Stockenten, auch seltenere Tiere angesiedelt. Hier entdecken die Familien noch den schillernden Eisvogel oder den Pirol. Viele seltene Vogelarten suchen sich im Taubergießen ihre Plätze zum Brüten. Auch Wildgänse und Kormorane fühlen sich auf ihren Zügen im Taubergießen wohl.

Und auch die Pflanzenwelt ist einzigartig mit einer Großzahl an verschieden Orchideen entlang des Flusses.

Der Taubergießen lässt sich von den Familien „erwandern“, aber auch mit dem Boot erkunden. Einige themenbezogende Wanderwege durchziehen den Taubergießen, das Boot bietet dann eine etwas andere Perspektive an, als das Kennenlernen zu Fuß.