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Spielerisch Sprachen lernen

Für Kinder ist es wesentlich leichter, eine Sprache zu erlernen, als für Erwachsene, denn sie lernen durch Immersion, Spiel und Narration. Dennoch ist es wichtig, dass der Fokus beim Lernen auf dem spielerischen Aspekt liegt, damit das Kind den Spaß an der Sprache nicht verliert.

So lernt ein Kind spielerisch eine neue Sprache

Spielen ist für Kinder die natürlichste Form des Lernens, denn hier werden alle Sinne angesprochen und das Kind ist intrinsisch motiviert. Wenn man die grundlegenden Prinzipien des kindlichen Lernprozesses versteht, kann man das ideale Lernumfeld schaffen.

Lernen durch Imitation

Ähnlich wie bei der Muttersprache, die Kinder lernen, indem sie sie hören, sehen, fühlen, nachahmen und damit experimentieren, können Kinder besonders im Alter von drei bis elf Jahren mühelos andere Sprachen erlernen.

Für Kinder ist es deshalb ideal, wenn eine Person in ihrem Umfeld die Sprache, die sie erlernen sollen oder wollen, mit ihnen spricht. So kann das Kind in die andere Sprachwelt eintauchen und durch Melodien, Rhythmen, Mimiken, Gestik, Bewegungen, Erlebnissen, Geschichten und mehr einen eigenen Sprachschatz aufbauen.

Um eine Fremdsprache fließend und mit Leichtigkeit zu erlernen, sind zwischenmenschliche Beziehungen unabdingbar. Auf dieser Basis wurde die Sprachplattform Preply vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Seitdem finden Eltern hier zahlreiche Nachhilfelehrer, die auch auf das Lernen mit Kindern spezialisiert sind. Welche Sprachen am häufigsten gelernt werden und warum, erfährt man im Preply Jahresbericht.

Bewegtes Lernen

Dass Kinder beim Lernen stundenlang still sitzen müssen, gehört der Vergangenheit an. Bewegung spielt beim kindgerechten Lernen eine zentrale Rolle, denn nur so können verschiedene Sinneseindrücke verarbeitet und integriert werden. Um etwas Neues zu verstehen, muss das Kind Dinge berühren und körperlich erfahren. Das können beim Sprachenlernen beispielsweise interaktive Geschichten sein oder das Zuordnen von Begriffen zu den jeweiligen Gegenständen oder Tieren.

Lernen ohne Zwang

Angst blockiert und behindert so den Lernvorgang. Deshalb ist es wichtig, für eine positive Lernatmosphäre zu sorgen, in der die Kinder sich sicher und geborgen fühlen und ein positives Selbstbild entwickeln können, selbst wenn sie einmal Fehler machen. In dieser Lernumgebung wird akzeptiert, dass Fehler zum Lernprozess dazu gehören. Statt Kinder bei Fehlern direkt zu korrigieren und so negative Gefühle auszulösen, sollte man fehlerhafte Ausdrücke in einem anderen Kontext richtig wiederholen.

Sprache lernen

Photo by Andrew Ebrahim on Unsplash

3 Lerntipps für Zuhause

Mit den folgenden Tipps wird das Sprachenlernen garantiert zum Kinderspiel.

1. Bunte Klebezettel
Eine einfache Methode, um visuell zu lernen ist, Vokabeln auf bunte Zettel zu schreiben
und diese auf wichtige Gegenstände im Kinderzimmer zu kleben.

2. Dinge erraten
Bei diesem Spiel denken sich die Kinder einen Gegenstand aus und die Eltern erraten durch Fragen, um welchen Gegenstand es sich handelt. Um die Möglichkeiten einzugrenzen, kann es sich beispielsweise um einen Gegenstand handeln, der etwas mit dem Hobby des Kindes zu tun hat. So wird die Motivation zusätzlich gesteigert. Hat das Kind bereits einen größeren Sprachschatz, suchen sich die Eltern einen Gegenstand aus und das Kind errät durch Fragen, um welchen Gegenstand es sich handelt.

3. Tägliche Lesestunde
Geschichten sind eine tolle Möglichkeit für Kinder Neues zu lernen. Am besten ist es, für den Anfang eine Geschichte auszuwählen, die das Kind bereits in der eigenen Muttersprache kennt. So fällt es leichter, die Geschichte zu verstehen.

Warum sollten Kinder früh eine Fremdsprache lernen?

In der Kindheit ist das Gehirn darauf ausgelegt, Neues aufzusaugen. So fällt es wesentlich leichter, sich Vokabular, Satzstrukturen und Grammatik einzuprägen und eine neue Fremdsprache zu erlernen. Das Gehirn merkt sich zudem den Lernprozess, sodass es auch im Erwachsenenalter leichter fällt, eine zusätzliche Sprache zu erwerben.

Doch schon früh eine Fremdsprache zu lernen hat noch viele andere Vorteile:

  • 1. Gehirnjogging für Kinder: Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gehirnentwicklung durch das Lernen von mehr als einer Sprache angeregt wird und neue Gehirnzellen aufgebaut werden.
  • 2. Mehr Selbstvertrauen: Lernerfolge beim Erlernen einer neuen Fremdsprache und die Fähigkeit sich beispielsweise auch im Urlaub ausdrücken zu können, steigert das Selbstvertrauen der Kinder und gibt ihnen auch in anderen Lebensbereichen das Vertrauen Neues auszuprobieren.
  • 3. Verbessert die schulische Leistung: Bei verschiedenen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass Schüler, die eine zweite Fremdsprache erlernen, auch in den Tests anderer Fächer besser abschneiden, als jene Kinder, die nur ihre Muttersprache beherrschen. Tatsächlich hilft das Sprechen einer weiteren Sprache sogar dabei, die eigene Muttersprache besser zu verstehen.
  • 4. Fördert soziale Kompetenzen: Neue Sprachen zu lernen, fördert unter anderem Empathie und Einfühlungsvermögen der Kinder und erleichtert ihnen auch zwischen den Zeilen zu lesen, da es ihnen leichter fällt feine Unterschiede in Lauten und Tönen wahrzunehmen.
  • 5. Bessere Lesefähigkeit: Es fällt Kindern, die zweisprachig aufwachsen, leicht, die Erkenntnisse und Erfahrungen mit einer Sprache auf eine andere anzuwenden, was ihre Lesefähigkeit verbessert.
  • 6. Erweiterter Horizont: Sprache lehrt Menschen viel über die Kultur und Mentalität derer, die mit dieser Sprache als Muttersprache aufgewachsen sind. Verschiedene Redensarten lassen Rückschlüsse auf Historie und auch Humor unterschiedlicher Menschen, Länder und Kulturen schließen und eröffnen Kindern so eine neue Perspektive auf die Welt.
  • 7. Bessere Karrierechancen: Wer schon früh eine zweite oder dritte Sprache erlernt, hat spätere bessere Karriere- und Berufschancen, denn in einer zunehmend globalisierten Welt sind Sprachkenntnisse in vielen Berufen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Kinder, die bereits im Kindergarten und der Schule mehr als eine Sprache erlernen, können sich später voll und ganz auf ihr Berufsfeld konzentrieren, ohne sich parallel mit einer neuen Sprache abmühen zu müssen.

Auch wenn das Sprachenlernen für die Eltern zunächst wie eine neue Herausforderung erscheint, bedeutet der Lernprozess häufig Spaß für die ganze Familie.

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