Amicella Netzwerk Logo
Zurück

Deutsches Zuckerbäckermuseum in Gochsheim

Baden-Württemberg

Im Zuckerbäckermuseum in Gochsheim erfahren Eltern und Kinder so einiges über die Geschichte des Zuckerhandwerks. Ob Schokolade oder Marzipan, alles wurde in Form gegegossen und das Ergebnis war ein Schmaus nicht nur für die Augen. Blieben die süßen Köstlichkeiten lange Zeit nur dem Adel vorbehalten, so durfte später auch die Allgemeinheit naschen. [ab 5 Jahren]

Im Zuckerbäckermuseum in Gochsheim besuchen die Familien seit April 2000 eine komplett überholte und neu eingerichtete Ausstellung.

Die Familien entdecken das Zuckerbäckermuseum in einem ehemaligen Stall- und Scheunengebäude in Gochsheim im Kraichgau. Gegründet wurde es schon 1986 und ist direkt an die Seite des Badischen Bäckereimuseums getreten, das schon 1978 im benachbarten Gemeinde-Backhaus eingerichtet worden war.

Eine Museumspädagogin, die das Zuckerbäckermuseum mit betreut, hat eine neue Ausstellungskonzeption entwickelt, die es Eltern und Kindern erlaubt, einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung von Werken aus Schokolade, Marzipan, Zucker und Eis zu werfen. Zu besonderen Anlässen gibt es auch spezielle Vorführungen im Zuckerbäckermuseum in Gochsheim.

Im Zuckerbäckermuseum in Gochsheim erfahren Eltern und Kinder so einiges über den Zuckerbäcker und sein Handwerk. Erst um 1400 wurde das Zuckerbäckerhandwerk ein eigenständiges. Lange Zeit war das köstliche Zuckerwerk nur dem Adel und Bürgertum vorbehalten, die sich dieses Luxusgut leisten konnten. Die Herstellung von Rübenzucker seit dem 19. Jahrhundert machte die zuckrigen Köstlichkeiten auch für ärmere Naschkasten erschwinglich. Der Zuckerbäcker wird heutzutage durch den Konditor „vertreten“.

Im Zuckerbäckermuseum in Gochsheim befindet sich der Backraum eines Zuckerbäckers, die Wiener Kaffeestube eines früheren Karlsruher Cafés, ein Raum zur Herstellung von Fondant und Marzipan sowie eine Baumkuchenmaschine, eine Nuss- und eine Zwiebackmühle. Seit kurzem können die Familien eine neue Kollektion von rund 700 Schokoladen- und Marzipanformen – in der Fachsprache „Model“- sehen. Hier wurde der Teig hineingepresst, glatt gestrichen und das Ergebnis war dann z.B. ein Osterhase oder Weihnachtsmann. Model bestehen aus unterschiedlichem Material: z.B. aus Ton, aus Holz oder auch Metall, heutzutage auch oft aus Plastik.

Je nach Material, das verarbeitet wurde, verwendete der Zuckerbäcker auch unterschiedliche Formen. So wird z.B. Marzipan auf ganz unterschiedliche Weise verarbeitet bzw. geformt. Für Schokolade wurden seit 1820/30 aufklappbare Schokoladenformen verwendet. Die flüssige Schokoladenmasse wurde hier eingefüllt bis auf einen Rest, der an der Form hängen blieb. Dieser Arbeitsgang hat sich dann so oft wiederholt, bis ausreichend Schokolade für eine Form übrig geblieben ist.

Auch spezielle Zuckerformen gibt es im Zuckerbäckermuseum zu sehen und die Kinder begutachten die Eisformen und träumen von den Inhalten. Hier erfahren die Familien auch, dass Eisformen aus Zinn gegossen wurden und mehrteilig waren. Von außen war das jeweilige Motiv oft gar nicht recht zu erkennen, doch die innere Hohlform brachte dann ein durchaus erkennbares Produkt zustande.

Neben dem Zuckerbäckermuseum gibt es in Gochsheim auch noch das Bäckereimuseum zu sehen.