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Welcher Hund als Haustier für Kinder?

Welcher Hund als Haustier für Kinder? Wenn Ihr Kind sich einen Hund als Haustier wünscht, ist das völlig normal. Kleine Welpen sind einfach zu süß und kuschelig und so ein echter Freund in allen Lebenslagen, das wäre doch etwas? Doch stellen Sie die Frage anders: Wollen Sie persönlich einen Hund? Wenn Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten können, dann dürfen Sie sich Gedanken über einen Familienhund machen, wenn nicht, lassen Sie besser die Finger davon.

Mama, Papa, ich will einen Hund!

„Nie wieder ein anderes Geschenk, nur einen Hund“, „ich mähe auch auch immer den Rasen“, „ich putze das Bad und räume immer mein Zimmer auf“ … Die Liste könnte unendlich fortgeführt werden, denn Kinder sind erfinderisch, wenn sie ihren Willen durchsetzen möchten. Und die Freundin Louisa und der kleine Max von nebenan haben schon sooo lange einen Hund. Traurige Kinderaugen, die sich nichts sehnlicher wünschen als den besten Freund des Menschen, einen Hund. Mal so ganz nebenbei, er ist es auch, der beste Freund des Menschen, aber damit er das bleibt oder vielleicht auch erst einmal dazu wird, muss man so einiges beachten und die treu blickenden Kinderaugen erst einmal außen vor lassen. Hunde machen Arbeit und diese Arbeit kann kein Kind erledigen. Er muss erzogen werden, das sind das „Ah“ und „Oh“ und diese Aufgaben übernehmen Sie persönlich. Wenn Sie mehrere Stunden Zeit am Tag investieren möchten, bereit sind, Ihre Urlaubsziele hundegerecht auszusuchen, einen besonders saugfreudigen Staubsauger zu organisieren und auch nicht ganz so pingelig auf Hundehaare zu achten, Tierarzttermine wahrzunehmen und auch einige Stunden in der Hundeschule oder auf dem Hundeplatz zu verbringen und dies bei jedem Wetter, dann ist der Gedanke an einen Hund erlaubt. Ach so, ausführen muss man den besten Freund übrigens auch noch.

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Welcher Hund als Haustier für Kinder? Ein Hund ist immer ein Gewinn, aber …

Für Kinder – und nicht nur für diese – ist ein Hund ein Gewinn. So verweist eine australische Studie darauf hin, dass schon für Kinder im Vorschulalter ein Hund durchaus sinnvoll sein kann. Hunde können zum besten Freund werden, Zeugnisnoten sind dem Hund völlig gleichgültig und er freut sich über Zuwendung zu (fast) jeder Zeit. Kindern lernen Verantwortung zu übernehmen und ein Hund entwickelt ein ganz feines Gespür dafür, wenn etwas nicht stimmt und tröstet. Die Kinder können ihm alles erzählen, der Hund hört zu und wenn er vielleicht auch nicht immer alles ganz genau versteht, er ist einfach da. Viele Hunde kuscheln gerne, freuen sich über jede Art von Zuwendung und was gibt es schöneres als einen dankbaren Hundeblick?

Doch welcher Hund soll es sein?

Welcher Hund als Haustier für Kinder? Bedenken Sie, kein Hund ist wie ein anderer. Es gibt rassetypische Merkmale und bestimmte Rassen werden von Ratgeberforen als Familienfreundlich apostrophiert. Das ist auch sicher nicht völlig falsch, sich bei einem Hund Gedanken darüber zu machen, welche Rassemerkmale einen Hund besonders auszeichnen. Doch bei mehr als 400 Hunderassen ist das gar nicht so einfach, hier die richtige Entscheidung zu treffen. Viele Ratgeber verweisen darauf, dass man sich mit Kindern unbedingt einen Rassehund vom Züchter anschaffen sollte. Dagegen ist prinzipiell auch nichts zu sagen. Ein Welpe wird auf die Familie und die Bezugspersonen(en) geprägt und wächst in die Familie und mit der Familie. Doch Hunde haben auch unterschiedliche Temperamente, unterschiedliche Funktionen im Rudel und auch der familienfreundlichste Golden Retriever kann nerven, wenn er nicht richtig erzogen wird. Übrigens passieren mehr Unfälle mit Golden Retrievern als mit den so genannten Kampfhunden, auch das muss man sich vor einem Hundekauf vor Augen halten. Informieren Sie sich vorab, aber bedenken Sie immer, ein Hund ist ein Tier und kann nicht maßgeschneidert bestellt werden – Rassemerkmale hin oder her.

Machen Sie den Test für Ihre Hunderasse!

Falls Sie also planen, einen Hund zu kaufen, dann können Sie unter „welche-hunderasse-passt.de“ einen Test machen.  Hier gilt es Fragen zu beantworten,  wie es mit Allergien ausschaut, der Situation in der Wohnung, der Bereitschaft, sich der Herausforderung Hund zu stellen und vieles mehr. Hunderassen werden auch noch einmal typisiert. Wer ein Haus sein eigen nennt, sucht vielleicht gleichzeitig einen Hütehund. Wer gerne joggt oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, einen Laufhund und wer einen Hund sucht, der nicht allzu viel Bewegung braucht, einen Gesellschaftshund. Wobei dieser Begriff mit Vorsicht zu genießen ist, denn ein Hund braucht immer Auslauf und sollte niemal in einer Handtasche herumgeschleppt werden, gleichgültig um welche Rasse es sich nun handelt.

So genannte Rassemerkmale sind nicht alles

Somit ist es wichtig zu wissen, ob ein Hund sehr viel Auslauf benötigt, das tun übrigens auch viele kleine Hunde, ob der Hund sehr viel haart oder sabbert. Wer einen Mops kauft und mit diesem Marathon laufen will, muss sich nicht wundern, wenn der Hund irgendwann zusammenbricht, der Windhund wäre schon längst über alle Berge. Daran kann man nämlich wenig ändern, aber man sollte diese Wesensmerkmale kennen und einplanen. Manche Hunde benötigen sehr viel Pflege und müssen täglich gebürstet werden, andere nicht, manche Hunde orientieren sich sehr stark am Menschen, andere führen – auch wenn ein Hund immer ein Rudeltier bleibt – ein stärkeres Eigenleben und sind schwieriger zu erziehen. Bedenken Sie jedoch, das sind alles nur „Richtwerte“ und niemand erhält eine Garantie, dass der liebenswerte Labrador sich mit allen anderen Hunden verträgt. Diese Verhaltensmuster hängen nämlich gar nicht so sehr vom Hund, sondern sehr viel stärker von Frauchen und Herrchen ab. Eine gute Hundeschule und ein Hundetrainer sind unerlässlich und hier sollten auf jeden Fall dann auch die Kinder mitgehen.

Hunde aus dem Tierheim Auch Tierheimhunde freuen sich auf ein Zuhause in einer Familie

Welcher Hund als Haustier für Kinder? Doch gibt es so viele Hunde, die im Tierheim auf einen Besitzer warten. Eine gute Übersicht über Tierheime in Deutschland bietet die Seite vom Deutschen Tierschutzbund. Nicht immer ist die Rasse eindeutig zuzuordnen, aber Sie können sich „Ihren“ Hund ganz genau angucken. Auch hier gibt es übrigens immer mal wieder einen Wurf Welpen. Ansonsten haben Tierheimhunde den Vorteil, dass man sie persönlich mit all ihren Eigenarten erst einmal kennen lernen kann und darf. Gute Tierheime verlangen das und geben einen Hund nicht einfach so in Ihre Hände. Zunächst muss man mit Hund immer mal wieder zu vereinbarten Zeiten spazieren gehen. Eine gute Sache, denn schon jetzt kann man das Durchhaltevermögen der Kinder testen. Die ganze Familie erlebt den Hund in unterschiedlichen Situationen, kann die Katzenfreundlichkeit austesten und auch die Verträglichkeit mit anderen Hunden. Und man erhält fachkundigen Rat. Den Mitarbeitern der Tierheime ist daran gelegen, die Tiere auch an die richtigen Personen zu vermitteln. Wird hier ein Hund als „familienfreundlich“ apostrophiert, dann ist er das meist auch. Kein Tierheim wünscht, dass der gerade vermittelte Wuschi wieder ganz schnell vor der Tür steht.

Doch viele Hunde haben auch schlechte Erfahrungen gemacht

Trotzdem muss man sich bei Tierheimhund darauf einstellen, dass dieser vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat und auch die ein oder andere „Macke“ zeigt. Wurden die Hunde vielleicht vom Vorbesitzer vernachlässigt oder gar misshandelt? Jeder Tierheimhund hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Doch eine Garantie hat man auch beim Rassehund nicht. Wer ganz sicher gehen will, kann auch erst einmal einen Hund in Pflege nehmen. Deshalb wägen Sie ab, mit älteren Kindern kann der Gang ins Tierheim und eine gewissen Zeit zum Aneinander gewöhnen durchaus auch eine sinnvolle Alternative zum süßen Welpen sein. Wer ganz sicher gehen will, nimmt einen guten Hundetrainer beim Gang ins Tierheim gleich mit und lässt sich hier beraten.

Falls Sie sich nun für ein bestimmtes Tier entschieden haben, können Sie auf Familienkultour weitere Infos zum Thema finden:

Der Familienhund: Kinder wachsen mit den Aufgaben