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Kinder fotografieren: Tipps für Eltern

Kinder fotografieren? Kinder lassen sich meist ganz unbefangen mit der Kamera fotografieren, sie befinden sich in ihrer eigenen Welt, sie posieren nicht, sie wollen nicht schön aussehen, sie sind meist so, wie sie sind. Es sei denn, die Erwachsenen sind ein schlechtes Vorbild. So wird einem Kind mit Zahnlücke erzählt, es solle nicht lächeln oder ein Kind mit Zahnspange soll den Mund schließen. Glauben Sie nicht? Doch, alles schon einmal vorgekommen. Und Hand aufs Herz, haben nicht auch Sie schon einmal beim Familienfoto mit Tante Herta, Oma Ilse und Opa Hans Ihre Sprösslinge angemahnt, ruhig zu stehen, nett zu schauen und brav zu gucken, was immer dies am Ende bedeutet.

Kinder fotografieren Ideen

Weil Kinder sich so unverstellt vor der Kamera geben, müsste es ziemlich einfach sein, sie zu fotografieren? Pustekuchen, leider ist es gar nicht so einfach, wie gedacht. Doch wir freuen uns viele Jahre später, spätestens beim Abschlussfest des Sohnes oder der Tochter oder der Geburt des ersten Enkels, die alten Fotos wieder herauskramen zu können, um den Kindern zu zeigen: „Du warst ja sooo süß!“

Wann einen Profifotografen buchen?

Kinderfotografie gehört zu den schwersten Aufgaben im Aufgabenfeld der Fotografen, deshalb kann es auch durchaus sinnvoll sein, einen Profi zu beauftragen. Vor allem im Kindergarten oder bei Terminen wie Einschulung oder diversen Abschlüssen, macht es durchaus Sinn, Fotos vom Profi zu beauftragen. Auch die rechtliche Situation ist hier geklärt, wenn die kleinen Freundinnen und Freunde ihrer Kinder sich alle auf einem Foto befinden, regelt das hier Kindergarten- oder Schulleitung. Hier stimmen dann meist Lichtverhältnisse sowie Blenden und viele Profifotografen, die sich auf das Fotografieren von Kindern spezialisiert haben, wissen auch genau, wie sie den Kindern ein möglichst ungestelltes Lächeln entlocken.

Kinder fotografieren lernen: Tipps für Laien

Wir können Ihnen an dieser Stelle keinen Fotokurs bieten, hier gibt es ganz viele tolle youtube-Videos, die Sie anschauen können. Aber wir geben Ihnen einige Tipps, die Sie auch als Nicht-Profi beachten können.

Kinder fotografieren: Kamera an!

Ganz ohne Technik geht es nicht …

Die technischen Voraussetzungen für das Fotografieren von Kindern sollten stimmen. Wer sich eine Kamera zulegt, muss sich auf Sicht mit den Themen Belichtung, Blende und Verschlusszeit befassen. Hier gibt es tolle Kameras zu mittlerweile durchaus erschwinglichen Preisen. Wer hier weitere Infos zu Kameras wünscht, kann sich auf test.de informieren.

Lassen sich gute Kinderfotos auch mit dem Handy machen?

Mittlerweile haben Handys gute Kameras, manchmal sind sie gar besser als ein veralteter Fotoapparat, das sagen sogar Profifotografen. Beim Handy hat man den Vorteil, dass es gleich parat ist und somit auch mal ein schneller Schnappschuss gelingen mag, bei einer guten Kamera benötigt es mehr Wissen und Vorbereitungszeit. Wer die Kinder am Strand fotografieren will oder an Weihnachten, der sollte sich auf jeden Fall schon einmal vorher Gedanken machen und dir entsprechende technische Ausrüstung mit sich führen.

Spielende Kinder fotografieren – wie funktioniert das?

Wer einen künstlerischen Effekt haben will, Objektive mit 1,8 Lichtstärke reichen schon aus und solche sind gar nicht unbedingt teuer. 50 mm Brennweite sind Pflicht. Man kann auch mit längeren Brennweiten arbeiten, wenn man Kindern beim Spielen zum Beispiel im Wald beobachtet. Bei vielen Kameras gibt es übrigens auch eine „Sportautomatik“ als Voreinstellung. Diese ist vor allem für Anfänger geeignet und es ist keine Schande, solche Voreinstellungen auch zu nutzen. So kann man sich langsam an die Einstellungen gewöhnen.

Die Blende sollten Sie nicht zu sehr schließen, etwas mehr als Blende 4 oder 5 raten die Experten. Wenn die Kinder spielen, eine kurze Verschlusszeit wählen und die Bewegungen einfrieren.

Beim Baby schon mal das Fotografieren von Kindern lernen

Bei einem Baby, das sich noch nicht so viel bewegt, können die Eltern schon einfach mal üben. Wer also beim Neugeborenen beginnt, hat viel Zeit auch als Kameramann oder -frau zu wachsen. Tipp vom Experten: RAW-Format wählen!

Viele Fotos machen und wieder löschen

Wer beginnt und sich eben noch nicht als Meister fühlt, sollte viele Fotos machen. Und auch den Mut haben, Fotos zu löschen, klar gibt es Speicherplatz ohne Ende, aber es macht durchaus Sinn, auch misslungene Beispiele zu löschen und sich mit der Zeit zu steigern.

Kinder natürlich fotografieren: Junge auf Bank

© StockSnap auf Pixabay

Zu welcher Tageszeit am besten fotografieren?

Am besten nutzen Sie natürliches, weiches Licht und fotografieren wenn möglich im Schatten, im Wald oder im Garten, denn dadurch wirken die Gesichter natürlicher. Bei zu viel Sonne kneifen die Kinder die Augen zusammen. Erwachsene übrigens auch. Der Hintergrund ist gar nicht so wichtig. Ein Garten oder Spielplatz sind völlig ok. Es darf nicht zu hell sein, am besten fotografieren Sie am frühen Morgen oder am Abend. Bei kleinen Kindern ist es am Abend oft schwierig, wenn sie müde sind, deshalb bei kleinen Kindern am frühen Morgen nach dem Frühstück ans Werk gehen und den Garten oder den Spielplatz aufsuchen.

Fotografieren von Kindern in Räumen: Was muss ich beachten?

Wenn es gar nicht anders geht und Sie in Räumen fotografieren, dann schalten Sie auf jeden Fall den Blitz aus, weil dieser meist die Bilder unnatürlich wirklich lässt. Wer den Blitz ausschaltet, sollte den ISO-Wert erhöhen oder die ISO-Automatik einschalten. Kleiner Nebeneffekt: es gibt auch keine roten Augen, die dann später aufwändig wieder wegretuschiert werden müssten.

Welche Kleidung sollten die Kinder beim Fotografieren tragen?

Dies bezieht sich weniger auf Qualität oder Sauberkeit, sondern auf die Wahl von Farben. Die Kleider sollten besser keine unruhigen Muster aufweisen und besser auch keine Aufdrucke enthalten. Die Farben sollten nicht zu grell sein.

Kinder in natürlichen Situationen fotografieren

Tipp: Ideal ist es, wenn die Kinder draußen spielen. Am besten ist es, wenn die Kinder den Fotografen oder die Fotografin schlicht vergessen. Das ist sicher leichter gesagt als getan. Aber wer genügend Zeit mitbringt, der schafft es vielleicht tatsächlich, dass die Kinder es vergessen, dass sie fotografiert werden und sich unbeschwert aufs Spiel einlassen.

Tipp: Spielsachen bereit legen, Alltagsaktionen wie Musik machen, spielen, lesen, eine gute Idee sind auch Seifenblasen oder auch Konfetti.

Tipp: In die Hocke gehen, sich kleiner machen und sich auch mal den Kindern nähern. Vielleicht auch mal nur einen Fuß oder eine Hand oder ein Kinderlachen fotografieren.

Tipp: Auf Augenhöhe fotografieren, die Kamera sollte auf der Kopfhöhe des Kindes sein. Bei offener Blende lieber flexiblen Fokuspunkt nutzen. Wer Kinder in Aktion fotografieren will, sollte die Serienbildfunktion nutzen. Wer sich auskennt, nutzt ein Teleobjektiv. Hier erhalten Sie eine entsprechende Tiefenschärfe.

Tipp: Störende Elemente vermeiden, gut ist ein harmonischer Hintergrund mit wenigen Details, so dass die Kinder in den Fokus rücken. Schatten am besten, Sonne schlecht. Wer mehr Equipment hat, kann einen Reflektor einsetzen. Beim Fotografieren von Kindern ist es wichtig die so genannte Drittel-Regel zu beachten.

Kinderfotos verlangen Respekt: Rechtliche Grundlage

Das Recht am eigenen Bild haben Kinder genauso wie Erwachsene. Deshalb gehören Kinderbilder auch nicht ins Internet, nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. So ist es auch nicht ganz einfach, im Kindergarten zu fotografieren, gerade wenn dann auch andere Kinder aufs Bild kommen, hier müssen sie vorher die Eltern der betroffenen Kinder fragen. Solange Sie die Fotos nur ins eigene Fotoalbum kleben, wunderbar, aber wie häufig gelangen Fotos ins Netz, die später nur noch schwer zu löschen sind.