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Verkehrssicheres Kinderfahrrad für das Frühjahr

Wenn es irgendwann so weit ist, dass die Kids nicht mehr im Fahrradanhänger von den Eltern mitgezogen werden müssen, sondern das selbstständige Fahrradfahren lernen wollen und im gleichen Zuge das erste eigene Rad zur Sprache kommt, muss dringend über die Verkehrssicherheit gesprochen werden, um Unfälle vorzubeugen. Wir haben Ihnen im Folgenden einige Tipps und Anregungen zusammengestellt, wie ein verkehrssicheres Kinderfahrrad – je nach Alter und Fahrerfahrung – aussehen soll und welche Ausrüstungselemente unabdingbar sind.

Die wichtigsten Ausrüstungselemente für ein verkehrssicheres Kinderfahrrad

Kinderfahrrad STVO

Ein Fahrrad gilt als verkehrssicher, wenn es entsprechend der Straßenverkehrszulassungsordnung (kurz StVZO) ausgerüstet ist. Demnach muss jedes Fahrrad, das am Verkehr teilnimmt, mit einer Klingel, zwei voneinander unabhängigen Felgenbremsen und zwei rutschfesten und verschraubten Pedalen, die mit gelben Rückstrahlern versehen sind, ausgestattet sein. Während an der Schaltung bei einem Kinderrad gespart werden kann – für Fahranfänger*innen genügen meist 3 Gänge – sind insbesondere gute Beleuchtungselemente, Bremsen und ein Helm von Bedeutung.

Beleuchtung für ein verkehrssicheres Kinderfahrrad

Besonders essenziell für die Sicherheit der Kinder auf den fahrbaren Untersätzen ist neben den Bremsen die Fahrradbeleuchtung. Dies gilt in Bezug auf erwachsene und erfahrene Fahrradfahrer*innen in gleicher Weise wie für Kinder, die noch neu auf der Straße unterwegs sind. Spätestens wenn Kinder ab acht – beziehungsweise zehn Jahren – auf der Straße und nicht mehr auf dem Gehsteig fahren, ist eine gute Beleuchtung unentbehrlich.

Die Gesetzgebung schreibt in Sachen Fahrradbeleuchtung einen weißen Frontscheinwerfer sowie ein rotes Rücklicht vor. Diese Lichter dürfen auch batteriebetrieben sein und müssen tagsüber nicht mitgeführt werden. Darüber hinaus sind Katzenaugen und Reflektoren vorne und hinten in den Speichen empfehlenswert, um die Sichtbarkeit im Dunkeln noch besser garantieren zu können. Für eine optimale Sichtbarkeit sind reflektierende Warnwesten empfehlenswert, deren Pflicht wird von den zuständigen Behörden und Polizeigewerkschaften jedoch weiterhin kontrovers diskutiert.

Die richtige Rahmenhöhe für ein verkehrssicheres Kinderfahrrad

Die Rahmenhöhe beziehungsweise die Größe des Fahrrades muss ebenfalls stimmen, damit ein anatomisch korrektes Radeln und ein sicherer Sitz möglich sind. Kinder wachsen schnell und das Rad vom letzten Jahr kann in dieser Saison bereits zu klein sein. Die ideale Rahmenhöhe für Altern und Größe lässt sich auf vielen Online-Portalen berechnen, eine grobe Orientierung wäre:

• 115 cm bis 125 cm (ca. 5-6 Jahre) empfiehlt sich eine Rahmenhöhe zwischen 25 und 32 cm
• 120 cm bis 135 cm (ca. 6-8 Jahre) empfiehlt sich eine Rahmenhöhe zwischen 25 und 34 cm
• 130 cm bis 150 cm (ca. 8-11 Jahren) empfiehlt sich eine Rahmenhöhe zwischen 28 und 35 cm
• 140 cm bis 160 cm (ca. 11-13 Jahren) empfiehlt sich eine Rahmenhöhe zwischen 32 und 38 cm

Hier finden Sie auch im Internet Angebote, die auf die jeweiligen Rahmengrößen zugeschnitten sind wie z.B. beispielsweise unter www.miweba.de. Es gibt hier auch Informationen über die Rahmengrößen, anhand derer Sie sich orientieren können.

Den richtigen Helm finden

Es sollte nie ohne Helm auf dem Kopf in die Pedale getreten werden – unabhängig vom Kinderalter! Obwohl Kinder bei einem Sturz deutlich schlimmere Verletzungen als Erwachsene davontragen können, tragen laut BAST (Bundesanstalt für Straßenwesen) lediglich 42 Prozent der Heranwachsenden im Alter bis zehn Jahren ein Helm. Nehmen Sie Ihr Kind beim Kauf mit und probieren Sie verschiedene Modelle aus. Kaufen Sie keinesfalls einen Helm zum „Hineinwachsen“! Dieses muss ein Prüfzeichen (DIN, CE, GS-TÜV) besitzen und ist idealerweise mit reflektierenden Elementen sowie leuchtenden Farben ausgestattet.
Am einfachsten ist es, sich beim Kauf eines Fahrradhelmes im Voraus darüber im Klaren zu sein, welche Helmgröße die richtige ist. Die Größe des Helmes richtet sich nach dem Kopfumfang, welcher einfach mit Hilfe eines Maßbandes ermittelt werden kann. Jedoch ist nicht nur die Größe des Helmes, sondern darüber hinaus auch die Passform von Bedeutung: Weder zu eng noch zu locker! Darüber hinaus empfehlen sich bei einem Kinderhelm Reflektoren, die am hinteren Teil des Helmes angebracht sind.

Weitere Ausstattungselemente für ein verkehrssicheres Kinderfahrrad

Über die Grundausstattung hinaus empfiehlt sich für blutige Fahranfänger*innen das Anbringen von Antirutschgriffen am Lenker und abnehmbare Stützräder, die die ersten Versuche weniger wacklig gestalten und bei langsam hinzugewonnener Selbstsicherheit abgenommen werden können. Wer vermeiden möchte, dass der Hosensaum in die schmierige Fahrradkette kommt, entscheidet sich für ein Fahrrad mit Kettenschutz, die braun-schwarze Schmiere ist nämlich ziemlich hartnäckig! Außerdem erhöht ein Kettenschutz die Sicherheit, da er Sturzverletzungen vorbeugt. Es kann darüber hinaus eine Lenkerpolsterung hilfreich sein, um das Rad fest im Griff zu haben und in guter Balance zu bleiben. Zusätzlich empfiehlt sich für Kinder ein Wimpel am Gepäckträger, der die anderen Verkehrsteilnehmer zur Aufmerksamkeit anhält.

Billige Räder bergen ein Sicherheitsrisiko

Worauf man beim Kauf eines verkehrssicheren Fahrrads achten sollte: Ein billiges Rad schont zwar den Geldbeutel birgt aber auch Gefahren in sich. Oft lassen sich die Gänge nicht gut schalten und manchmal fehlt gar die Beleuchtung. Und wenn dann gar die Bremsen nicht funktionieren sollten, ist das Rad nicht nur billig, sondern auch gefährlich. Deshalb hier auf jeden Fall Augen auf! Die Verkehrswacht gibt Ihnen auch weitere Tipps, worauf Sie beim Fahrradkauf für die Jüngsten achten sollten.
Ist das Fahrrad dann gekauft, sehen Sie sich am besten mal in der Rubrik Natur auf FamilienkulTour um, hier wird auch die ein oder andere Fahrradtour beschrieben. Und wie Sie Ihren Kindern das Radfahren beibringen, erfahren Sie in dem Artikel „Wie lernen Kinder Fahrradfahren?

Wie lernen Kinder Fahrrad fahren?