Amicella Netzwerk Logo

„Wandern mit Baby“ – Fortbewegen mit dem Nachwuchs

Hurra, der lang ersehnte Nachwuchs ist da! Nach den ersten Wochen und Monaten des Kennenlernens steht irgendwann das Thema Bewegung im Raum. Was kann es da Schöneres geben als eine kleine Wanderung mit Baby an der frischen Luft? Damit bei diesen ersten Ausflügen mit Baby ins Grüne oder in die Berge nichts schief geht, haben wir hier die besten Tipps für das Wandern mit Baby gesammelt. Was ist hier zu beachten und vor allem, wie werden die Kleinsten am besten befördert?

Es muss nicht gleich eine Hochgebirgstour sein: Auf das Bauchgefühl hören!

Der wichtigste aller Hinweise gleich vornweg: Hören Sie auf Ihren Körper, Ihr Bauchgefühl und Ihr Baby. Alle Eltern und Kinder sind verschieden und das ist auch gut so. Die einen Babys lieben es, neugierig die Welt im Freien zu bestaunen, die anderen fühlen sich in der gewohnten Umgebung einfach wohler. Manche Elternteile sind nach der Geburt schnell wieder fit, andere haben einen längeren Prozess vor sich. Bevor sich Eltern also mit anderen vergleichen und denken, sie müssten nach kurzer Zeit wieder zu Gipfelstürmer*innen werden, kommt hier die Botschaft: Alles kann, nichts muss! Gehen Sie das Thema Wandern mit Baby am besten langsam und in Ihrem Tempo an.

Was gilt es beim Wandern mit Baby zu beachten?

Viele Eltern fragen sich, wann der geeignete Zeitpunkt für die erste Wanderung mit Baby gekommen sei und worauf bei der Vorbereitung zu achten ist. Gleich vorweg, den „richtigen“ Zeitpunkt für die erste Wanderung mit Baby gibt es nicht. Jedoch ist die Wahl des richtigen Transportmittels für die Wanderung mit Baby abhängig von dessen Entwicklungsstand. Bei jeder Wanderung oder bei jedem Spaziergang gilt: Achten Sie auf die Signale des Babys und ärgern Sie sich nicht, wenn ein Ausflug frühzeitig abgebrochen werden muss, weil das Baby partout nicht getragen werden möchte. Bei einem der nächsten Male kann es klappen! Und Spaß sowie das Wohlbefinden des Babys sollten beim Wandern im Vordergrund stehen, oder nicht?

Transportmittel für Wanderungen mit Baby – welche gibt es?

Ob Babytrage, Tragetuch, Kinderwagen oder Kraxe – die Auswahl an Transportmitteln für die Wanderung mit Baby ist groß und die Vorteile und Nachteile der jeweiligen können schnell erschlagend wirken. Wir geben an dieser Stelle einen Überblick.

Wandern mit Baby

pixabay.com

Vorteile eines Kinderwagens beim Wandern

Wenn das Baby gerne im Kinderwagen liegt, dort regelmäßig einschläft und der Kinderwagen darüber hinaus im besten Fall noch gut abfedert, spricht nichts gegen die Nutzung für Spaziergänge und Wanderungen. Allerdings ist ein gut asphaltierter Weg ohne Treppen oder Unebenheiten ein absolutes Muss. Ansonsten kommt man schnell mit dem Kinderwagen bei Wanderungen mit Babys nicht mehr weiter. Von Vorteil sind beim Kinderwagen hingegen der große Stauraum und die geringe Belastung für den Rücken. Ein Kinderwagen eignet sich am besten für kürzere Spazierwege. Sicher gibt es auch Sportbuggys, aber für ganz kleine Kinder ist das noch nichts.

Wandern mit Baby

pixabay.com

Vorteile einer Babytrage beim Wandern

Eine Babytrage kann dahingegen auch bei unebenen Wegen Abhilfe schaffen, denn das Baby wird am eigenen Körper getragen. Weitere Vorteile, wie der enge Körperkontakt zwischen Elternteil und Kind und die damit einhergehende natürliche Warmhaltung des Babys beim Wandern, aber auch das geringe Gewicht einer Babytrage sind inklusive. Darüber hinaus bieten die verschiedenen Tragemöglichkeiten des Babys in einer Babytrage (auf dem Rücken oder auf der Vorderseite) Abwechslung für das Baby und die – eventuell rückengeplagten – Eltern. Auch können Babys so lange sie möchten, in einer Babytrage getragen werden. Voraussetzung ist jedoch das richtige „Anlegen“ des Babys: Das Beine des Babys werden in die so genannte Anhock-Spreiz-Haltung gebracht. Beim Anlegen der Trage gilt es dann nur noch darauf zu achten, dass das Köpfchen gestützt wird (wenn das Baby seinen Kopf noch nicht zu 100% selbst halten kann!) und das Baby einen runden Rücken machen kann. Wenn das Kind dann gewickelt oder gefüttert werden muss, geht das An- und Abschnallen dank Clip-Halterungen an den Gurten zudem super fix. Babytragen und -tücher, die die natürliche Körperhaltung des Babys ergonomisch unterstützen, eignen sich auf jeden Fall für Wanderungen.

Vorteile eines Tragetuchs

Das Tragetuch ist die weichere, leichtere Alternative zur Babytrage. Die Vorteile gestalten sich ebenso wie bei der Trage, doch das Anlegen des Babys braucht eine gewisse Übung. Denn nicht selten bestehen Tragetücher aus längeren Bahnen an Stoff, die speziell gebunden werden müssen, um dem Baby die richtige Sitzposition zu ermöglichen. Das kann beim Wandern mit Baby schnell anstrengend werden. Oft sind Tragetücher auch nicht wetterfest, sondern primär für den häuslichen Gebraucht oder für gutes Wetter gestaltet. Zwei Dinge hat das Tragetuch der Babytrage jedoch voraus: Es ist auch für Babys geeignet, die ihren Kopf noch nicht selbst halten können und es kann multifunktional, zum Beispiel als Sonnenschutz oder Schmusetuch eingesetzt werden! Also kann bei Wanderungen mit Babys auch das Tragetuch zum Tragen kommen. Meist ist es preislich auch günstiger. Und es lässt sich natürlich nicht nur beim Wandern einsetzen, sondern in vielen Situationen, in denen ein Kinderwagen unpraktisch oder gerade nicht vorhanden ist. Um unterwegs mobil zu sein, ist so ein Tragetuch schon fast ein Muss.

Vorteile von Babykraxen

Auch Babys in Kraxen sieht man inzwischen häufig auf den Rücken wandernder Eltern. Bei einer Kraxe handelt es sich um einen (Wander-)Rucksack mit integriertem Babysitz, in dem das Kind beim Wandern aufrecht sitzen kann. Achtung: Die Kraxe ist jedoch nur für Kinder geeignet, die stabil sitzen und ihren Kopf halten können! Viele Babys und Kinder lieben es hoch oben über ihren Eltern zu tronen und die aufregende Aussicht zu genießen. Und die Eltern freuen sich darüber, dass sie in der Kraxe nicht nur ihr Gepäck verstauen, sondern auch ihr Baby beim Wandern sicher tragen können. Darüber hinaus erübrigt sich mit einer Kraxe das Problem der Überhitzung des Kindes durch die Körperwärme der Eltern. Jedoch ist im Gegenzug an kühleren Tagen darauf zu achten, da Kind warm anzukleiden. Denn es bewegt sich in der Kraxe nicht selbst und kühlt somit schneller aus. Des Weiteren sollten sich Eltern beim Kauf eines Transportmittels für das Wandern mit Baby im Klaren sein, dass Kraxen deutlich schwerer sind als ein Tragetuch oder eine Trage.

Bei all diesen Optionen gilt, probieren geht über studieren! Wir empfehlen Eltern daher, die verschiedenen Transportmittel vor dem Kauf ausgiebig zu testen und zu schauen, was zu einem passt. Vielleicht ist es auch möglich sich das jeweilige Transportmittel von Freund*innen oder Bekannten zu leihen und auszuprobieren? Bei kurzen oder längeren Spaziergängen kann getestet werden, ob das Baby den Aufenthalt im Freien und das gewählte Transportmittel mag.

Wandern mit Baby

© Marjon Besteman auf Pixabay

Was sollte bei einer Wanderung mit Baby ins Gepäck?

Das Equipment für die erste längere Wandertour mit Baby sollte zuvor ausprobiert und „eingesessen“ werden, damit es z.B. nicht zu aufgeschürften Beinchen durch die Trage kommt
Prinzipiell gilt: Lieber zu kurze, als zu lange Wanderrouten planen!
Wanderrouten mit vielen Möglichkeiten zum Pausemachen und Einkehren sind besonders gut für das Wandern mit Baby geeignet. Gerade im kühlen Herbst kann das Wickeln im Freien für manche Babys unangenehm sein – da ist es im geschützten Badezimmer einer Wanderhütte angenehmer. Unterschätzen Sie den Einfluss von steigenden Höhenmetern auf Babys oder Kleinkinder nicht. Druck auf den Ohren kann insbesondere für Säuglinge extrem unangenehm werden. Für die Wanderung mit Babys können maximal 2000m Höhe als Faustregel angesetzt werden. Weiter oben wird die Luft einfach zu dünn. Tipp für Höhendruck-geplagte Babys: Durch das Saugen des Kindes beim Trinken, Stillen oder bei der Nutzung eines Schnullers kann der Druck auf den Ohren ausgeglichen werden.
Last but not least: Wichtige Ausrüstung für das Wandern mit Baby nicht vergessen! Die wichtigsten Transportmittel und Ausrüstungsgegenstände stellen wir im Folgenden vor.

Checkliste für das Wandern mit Baby

Die Tour ist geplant, das Wetter spielt mit, das Baby fühlt sich wohl und das Transportmittel liegt bereit. Bevor der Schlüssel im Schloss gedreht wird, sollte noch einmal geprüft werden, ob alles Notwendige für die Wanderung mit Baby eingepackt ist. Folgende Ausrüstung darf nicht fehlen:

  • Mind. ein Satz Ersatzkleidung für das Baby – natürlich angepasst an die Wetterlage (Tipp: Lange, dünne Kleidung ist auch an heißen Tagen sinnvoll, denn sie bietet Schutz vor UV-Strahlen)
  • Kopfbedeckung, z.B. Mütze mit Nackenschutz
  • Sonnenschutz, z.B. Sonnencreme, Tuch, Sonnenschirm
  • Regenschutz, z.B. wasserfeste Schuhe, Regenjacke
  • Wickelutensilien
  • Verpflegung
  • Notfalltasche (inkl. Pflaster, Medikamente, Desinfektionsspray, …)
  • Spielzeug für das Kind
  • Optional: Wanderstöcke, denn sie geben auf Wanderungen mit Baby noch mehr Trittsicherheit. Wer das Baby auf dem Rücken trägt, kann solche Stöcke auch einsetzen.

Und nun viel Spaß im Freien mit dem Nachwuchs!

Sind die Kinder schon etwas älter, können Sie sich auf Familienkultour über das Wandern mit älteren Kindern informieren.

Machen Sie das Wandern mit Kindern zum Abenteuer