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Insektenhotel im Garten

Der Klimawandel bedroht nicht nur uns Menschen, sondern auch die tierische Vielfalt stark. Ganze Arten sterben aus und damit ist das weltweit stark empfindliche Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht. Auch in unseren Breitengraden nehmen wir besonders im Frühling und Sommer wahr, dass immer weniger Insekten über unsere Blumenwiesen brummen und Pflanzen bestäuben. Doch was tun? Ein Insektenhotel im Garten kann ein kleiner Anreiz für verschiedene Insektenarten sein.

Was ist ein Insektenhotel?

Insektenhotels

Da Insekten in unseren Gärten und auch durch die Landwirtschaft immer weniger geeignete Orte für das Nisten finden, können Insektenhotels einen geeigneten Ort für das Aufziehen des Nachwuchses darstellen. Insbesondere Wildbienen machen es sich über ein Jahr in einem entsprechenden Insektenhotel gemütlich. Dazu wird ein Holzrahmen mit verschiedenen Füllmaterialien wie Schilf, gebranntem Ton und Bambus aufgefüllt und mit einem Vogelschutzgitter versehen. In den Röhren aus Schilf oder Bambus hinterlegen Wildbienen Pollen und Nektar, bevor schließlich ein Ei hinzugelegt wird. Aus diesem Ei entwickelt sich zwischen vier und zehn Tagen eine Larve, die sich bis zu vier Wochen von den beigelegten Gaben ernährt. Im Anschluss daran bildet die kleine Larve einen Kokon, den sie nach einigen Monaten als ausgereifte Wildbiene verlässt.

© Ulrike Mai, pixabay.com

Worauf gilt es bei einem Insektenhotel zu achten?

Das A und O eines Insektenhotels sind die richtigen Fächer. Egal ob sie Schilf, Bambus oder gebohrtes Holz verwenden, achten Sie auf saubere Schnittkanten, an denen sich Bienen nicht verletzen können und saubere Nistgänge. Bleiben Sie auch bei den vorgegebenen Materialien, Stroh oder Tannenzapfen bieten den Larven nicht genügend Schutz. Auch sollten sie trockene Materialien verwenden, damit keine Feuchtigkeit ins Innere des Insektenhotels ziehen kann, was zu Pilzbefall führen kann.

Des Weiteren empfiehlt es sich, ein Insektenhotel mit geschlossener Rückwand zu erwerben, welche die Bienenlarven vor der Witterung schützt.

Wie kann ich Tiere im eigenen Garten noch unterstützen?  

Wenn Sie weitere Insekten oder Tiere im eigenen Garten unterstützen möchten, können Sie dies mit wenigen Handgriffen tun. Haben Sie beispielsweise schon einmal darüber nachgedacht, trockene Stängel im Staudenbeet einfach überwintern zu lassen anstatt sie abzuschneiden? Denn in Brombeerstängeln, Sonnenblumen oder im Schilf verbringen Marienkäfer, Florfliegen und Co die kalten Monate. Auch der beim letzten Sturm vom Baum gebrochene Ast kann als Totholz ein Unterschlupf für Insekten sein und Holzbienen, Goldrosenkäfer oder der Gemeine Widderbock freuen sich über ihr neues zuhause. Darüber hinaus bietet der ein oder andere liegengelassene Laubhaufen ein nettes Versteck für den freundlichen Igel von nebenan.

Und wussten Sie, dass nasser Lehm ein wichtiges Handwerkszeug zum Nestbau ist? Wollen Sie Insekten bei ihren Nestbaubestrebungen unterstützen, können sie ihnen einfach eine offene Bodenfläche zur Verfügung stellen. Wer zudem die Insekten im Frühling und Sommer unterstützen möchte, achtet bei der Aussaat auf eine möglichst vielfältige Blühmischung, denn Monokulturen mögen unsere heimischen Insekten gar nicht.

Wildbienenhotel

© Herbert Bieser, pixabay.com

Wenn Sie unsicher sind, welche Pflanzen besonders insektenfreundlich sind, hilft Ihnen die Gärtnerei Ihres Vertrauens bestimmt gerne weiter. Mit diesen Tipps und Tricks summt und brummt es hoffentlich in Zukunft wieder vermehrt in Ihrem Garten.

Wenn Sie wissen wollen, welche Pflanzen sich z.B. für Ihre Terrassengestaltung eignen, dann schauen Sie im Artikel „die Terrasse als Familienoase“ auf Familienkultour nach.