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Kinderfreundliche Küche: Was bei der Einrichtung beherzigen?

Die Küche ist in vielen Familien Dreh- und Angelpunkt des Zusammenseins, gerade dann, wenn Esszimmer und Küche zusammenliegen. Der Gemeinschaftsraum bringt Familien einander näher, hier wird gekocht, vom Tag erzählt, gegessen, getrunken und einfach gelebt. Sind die Kids noch klein und auf Entdeckungstour, kann die Küche aber auch zu einem nicht ganz ungefährlichen Terrain mit Verletzungs- und Tränenpotenzial werden. Im Folgenden finden Sie Tipps für eine kinderfreundliche Küche, die ein gemütlicher und sicherer Wohlfühlort für die ganze Familie werden kann.

Hoch hinaus – die richtige Höhe bei Tisch, Arbeitsflächen, Schränken und Co.

Kinderfreundliche Küche

© PublicDomainArchive auf Pixabay

Bei Familien mit Kleinkindern, die am Küchenleben teilhaben wollen, ist die Höhe des Esstisches, aber auch der Arbeitsflächen, der Schränke und anderer Verstaumöglichkeiten entscheidend. Vor allem, wenn der Esstisch in der Küche steht, ist er ein wichtiger Treffpunkt für die ganze Familie. Vor allem Holztische schaffen hier eine angenehme Atmosphäre.

Für den Esstisch lohnt sich die Anschaffung eines kindgerechten Stuhles, damit die Familie „auf Augenhöhe“ zusammen essen kann. Eine Alternative bieten höhenverstellbare Tischplatten. Bei kleinen Kindern lohnen sich Plastikeinrichtung, die das Verschütten und Verteilen von Speisen und Getränken minimieren und durch einen hohen Plastikrand eindämmen.

Eine ergonomisch passende Küche orientiert sich auch an den Bedürfnissen der jüngsten und kleinsten Familienmitglieder, die den Eltern beim Kochen zuschauen möchten oder in fortgeschrittenem Alters schon tatkräftig als Beiköch:innen zur Verfügung stehen. Im Durchschnitt sind Küchenarbeitsflächen ca. 90 cm hoch, was für Kids eine unerreichbare Höhe ist. Deshalb ist entweder schon im Vorfeld bei der Küchenplanung auf unterschiedliche Arbeitshöhen zu achten oder bei der Übernahme einer Küche im Anschluss Sitzhilfen und Erhöhungen anzuschaffen, die Kinder auf die passende Höhe bringen, um am Küchenalltag teilzuhaben. So erleichtern kleine Klappleitern, rollende Tritthocker mit Blockierfunktion oder einfache Hocker den Zugang zu allen Schränken und Arbeitsflächen und fördern die Selbstständigkeit der Kids.

Sicherheit bei Steckdose, Herd und Co.

Kinderfreundliche Küche

© succo auf Pixabay

Nichts ist in einer kinderfreundlichen Küche wichtiger als Sicherheitsvorkehrungen, die potenzielle Gefahrenherde für Kinder unerreichbar oder unbenutzbar machen. Dass heiße, spitze und elektronische Dinge nicht in die Nähe von Kleinkindern geraten dürfen, ist kein Geheimnis, so lohnt es sich Vorkehrungen zu treffen, die dies vermeiden. Zunächst sollten an allen Steckdosen – nicht nur in der Küche, sondern im besten Fall im ganzen Haus/in der ganzen Wohnung – Sicherungen angebracht werden, damit die Kids keine länglichen Gegenstände oder gar die kleinen Finger in die Dose stecken. Alle Schränke in für Kids erreichbarer Höhe sollten ebenfalls mit Kindersicherungen versehen werden. Messer und spitze Gegenstände müssen in sicherer Höhe verstaut werden oder man verwahrt sie in Schubladen, die ebenfalls mit einer Sicherung versehen sind. Elektronische Geräte wie Wasserkocher, Kaffeemaschine, Mixer und Co. sollten nicht eingesteckt herumstehen, diese sind nach dem Gebrauch sicher zu verstauen. Auch Putzmittel sollten vor neugierigen Kinderhänden und -mündern unzugänglich aufbewahrt werden. Um die Verbrennungsgefahr zu senken, kann in der Küche eine Heißwasserbegrenzung am Wasserhahn des Spülbeckens angebracht werden. Scharfkantige Ecken lohnt es mit Kantenschützern aus Silikon abzudecken, ein Kopfanstoßen an solchen kann sonst schnell zu Tränen und ernsthaften Verletzungen führen. Generell sollte in der Küche beim Kochen nahe des Herds nicht gerannt oder gespielt werden, zu hoch ist die Gefahr, dass sich die Kids an Messern, heißem Fett oder rutschigen Oberflächen verletzen. Von Beginn an sollte Kindern demnach beigebracht werden, dass in der Küche Vorsicht geboten sein muss.

Gemütliche und kinderfreundliche Küche

Neben der Sicherheit sollte die Küche auch zu einem Wohlfühlort werden. Zum Beispiel bunte Wandfarben, gemalte Bilder der Kinder oder Buchstaben- und Zahlenmagneten am Kühlschrank, mit denen sich die Zeit vertreiben lässt, machen den Raum wohnlicher und lenken ein wenig von der Funktionalität ab. Seit ein paar Jahren ist es eine beliebte Idee, eine Wand in der Küche mit Tafelfarbe zu streichen. So kann sich in der Küche kreativ verausgabt und verewigt werden. Wer keine ganze Wand zur Verfügung hat, greift auf selbstklebende Tafelfolie zurück, die an glatten Oberflächen wie Küchenschränken angebracht werden kann und leicht zu entfernen ist, wenn man ihrer überdrüssig wird. Bei den Materialien der Küche sollte auf Robustheit und Praktikabilität Wert gelegt werden. Für Arbeitsflächen empfiehlt sich Granit, Massivholz, Beton oder Edelstahl, während sich bei den Schrankfronten zum Beispiel Linoleum eignet. Für eine behagliches Ambiente im Küchen- und Essbereich sollten ausreichend (natürliche) Lichtquellen geschaffen werden, die das Kochen erleichtern und den Raum freundlicher wirken lassen.

Einen eigenen Kinderbereich schaffen

Kinderfreundliche Küche

© Shlomaster auf Pixabay

Wer ausreichend Platz in der Küche zur Verfügung hat, richtet ein kleines Highlight ein: eine eigene Kinderspielküche! Sind die Kinder noch zu klein, um aktiv am Kochprozess teilzunehmen, kann eine gut bestückte Kinderküche eine Möglichkeit sein, die Kinder beim Kochen an einer kindgerechten Station ohne Strom oder Hitze zu beschäftigen – der kulinarischen Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.