Auf den Spuren der Geschichte in Berlin Berlin Auf den Spuren der Geschichte in Berlin: Wer sich für Geschichte interessiert, der findet in Berlin eine Vielzahl an spannenden Spuren. Museen, Gedenkstätten und historisch bedeutsame Orte lassen sich besichtigen. Vor allem über die Zeit der deutschen Teilung, aber auch über die des Nationalsozialismus lässt sich viel erfahren. Wo genau, erfahren Sie hier. [ab 8 Jahren] An vielen Stellen in Berlin finden sich Spuren der deutschen Geschichte. Viele Möglichkeiten eröffnen sich Berlinern und Berlin-Besuchern, wenn sie sich für die deutsche Geschichte interessieren. Auf den Spuren vergangener Zeiten kann man in Berlin wohl so viel Zeit verbringen wie in sonst keiner anderen deutschen Stadt. Überblick Wer sich einen Überblick verschaffen will und keine bestimmte Epoche im Blick hat, sollte sich zunächst ins Deutsche Historische Museum begeben. Die Dauerausstellung des DHM befindet sich im Zeughaus, dem ältesten Gebäude Unter den Linden und in unmittelbarer Nähe zur Museumsinsel, dem Berliner Dom und dem Berliner Stadtschloss, das sich im Wiederaufbau befindet. Von Karl dem Großen über das Mittelalter, die Reformation, die Französische Revolution, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik, die NS-Zeit, den Zweiten Weltkrieg und das geteilte Deutschland bis zur Wiedervereinigung werden 1500 Jahre deutsche Geschichte in Fotos, Objekten und Dokumenten erzählt. Auch auf das Alltagsleben der Menschen wird immer wieder der Blick geworfen. Kinder unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt ins DHM, Erwachsene zahlen 8 Euro. Eine ganz andere Art von Überblick über die Berliner und auch deutsche Geschichte verschafft Little BIG City Berlin. In der Miniaturwelt am Alexanderplatz reisen Familien durch sieben Epochen von den Anfängen Berlins über Industrialisierung, Weimarer Republik und Zweiten Weltkrieg bis zur geteilten Stadt und schließlich ins moderne Berlin. Historische Touren und App Eine andere Art von Überblick lässt sich bei einer Busrundfahrt erhalten. Bei der Videobustour zeigen Monitore im Bus drinnen, wie es draußen an verschiedenen Stellen einst aussah. Dazu gibt es natürlich auch weitere spannende Informationen. Auch mit dem Schiff lässt sich Berlins Vergangenheit erkunden. Die Berliner Geschichtswerkstatt hat eine Dampferfahrt im Programm, die mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten besondere Akzente setzt. Da kann es um Krieg und Frieden gehen, um Frauengeschichten oder „Ab durch die Mitte“. Ein besonderes Angebot ist auch die App Whatwashere_Berlin. Sie bietet zu mehr als 30 historischen Plätzen Informationen an, zum Beispiel zum Brandenburger Tor, zum Checkpoint Charlie, zum Reichstagsgebäude, zum Olympiastadion oder zur Stasi-Zentrale. Historisches Filmmaterial lässt die Vergangenheit wahrhaftig lebendig werden. Speziell zur Berliner Mauer ist eine weitere App erhältlich. Deutsche Teilung Vor allem die Zeit der deutschen Teilung ist in Berlin nach wie vor an vielen Stellen präsent, auch wenn von der Berliner Mauer nur noch wenige Reste zu besichtigen sind. Ein Ort, der diese historische Luft besonders atmet, ist der Checkpoint Charlie. Nachbildungen der Kontrollbaracke und des berühmten Schildes, das vor dem Verlassen des amerikanischen Sektors warnt, sind zusammen mit als Grenzsoldaten verkleideten Männern ein beliebtes Fotomotiv. Doch wer sich dafür interessiert, kann in unmittelbarer Nähe weitaus mehr erfahren. So erzählt das Mauermuseum am Checkpoint Charlie, was in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg geschah, wie die Mauer gebaut wurde und was manche Menschen auf sich nahmen, um sie zu überwinden. Noch recht neu sind hier in der Nähe die Black Box Kalter Krieg sowie das asisi Panorama Berlin. Der schwarze Würfel der Black Box befindet sich dort, wo einst die Abfertigungsbaracken der DDR standen. Die Ausstellung befasst sich ebenfalls mit dem geteilten Berlin und stellt es in die internationalen Bezüge des Kalten Krieges. Emotionaler ist die Annäherung im asisi Panorama Berlin. In einem großen Panoramabild wird dort die Berliner Mauer an einem Tag in den 1980er Jahren gezeigt. Man blickt nach Ost und West und entdeckt Alltagsszenen einer geteilten Stadt. Toll! Am Checkpoint Charlie, aber auch am Brandenburger Tor und an der Bernauer Straße kann man den MauerGuide ausleihen. GPS-gesteuert lassen sich die wichtigsten Stationen des Verlaufs der Berliner Mauer finden und Informationen dazu abrufen, etwa Bilder, Filme und Interviews mit Zeitzeugen. Apropos Bernauer Straße: Hier befindet sich die Gedenkstätte Berliner Mauer. Das längste erhaltene Stück Mauer lässt sich hier ebenso besichtigen wie die Staffelung der Grenzanlagen. Die Außenanlagen sind frei zugänglich, das Besucherzentrum und das Dokumentationszentrum zu den Öffnungszeiten. DDR Wie man in der DDR lebte, ist im DDR-Museum zu erfahren. Es zeigt den Alltag eines vergangenen Staates zum Anfassen, das Leben im Sozialismus hautnah. In unterschiedlichen Themenbereichen können die Besucher ihr Wissen erweitern und Klischees überdenken. An vielen Stellen dürfen die Besucher selbst aktiv werden und auch mal in einem Trabbi Platz nehmen. Um GrenzErfahrungen geht es im Tränenpalast. In der Ausreisehalle an der Friedrichstraße mussten sich die DDR-Bürger von ihren westdeutschen Freunden und Verwandten verabschieden. Die Ausstellung zeigt am historischen Ort biografische Beispiele, Originalobjekte und Zeitzeugeninterviews. Ebenfalls am historischen Ort befindet sich das Stasi-Museum. Hier an der Normannenstraße befand sich einst die Machtzentrale des Ministeriums für Staatssicherheit. Die Methoden der Stasi sind genauso Thema wie Opposition und Widerstand in der DDR. In Berlin-Hohenschönhausen befand sich das zentrale Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit. Die heutige Gedenkstätte hält die Erinnerung an die kommunistische Gewaltherrschaft in Deutschland wach. Überwiegend führen Zeitzeugen über das Gelände – Menschen, die einst hier einsaßen und viel Leid erleben mussten. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Wer sich für die Zeit des Nationalsozialismus interessiert, sollte unbedingt dem Jüdischen Museum einen Besuch abstatten. Die Dauerausstellung greift die deutsch-jüdische Geschichte seit dem Mittelalter auf, der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Holocaust. Kinderführungen sind im Angebot. Dazu passend bietet sich ein Besuch auf dem Stelenfeld an, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, zu dem auch ein Ort der Information gehört. An die Opfer des Nationalismus im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erinnert die Gedenkstätte Plötzensee. Hier wurden politische Gegner des NS-Regimes hingerichtet – fast 3000 Menschen. Einen Zugang zum Zweiten Weltkrieg vermittelt der Verein Berliner Unterwelten. Tour 1 führt unterhalb des U-Bahnhofs Gesundbrunnen in die Tiefen. Was bei einem Bombenalarm geschah, lässt sich hier sehr gut nachvollziehen. Es sind verschiedene weitere Touren im Angebot. Weitere Möglichkeiten der Spurensuche Ein ganz besonderer Ort ist natürlich auch das Reichstagsgebäude. Einst beherbergte es den Reichstag des deutschen Kaiserreichs sowie der Weimarer Republik, heute ist er Sitz des Deutschen Bundestages. 1918 rief Philipp Scheidemann hier die Republik aus, 1933 brannte der Reichstag mit erheblichen politischen Folgen. In The Story of Berlin begeben sich die Familien auf eine multimediale Reise durch die Berliner Geschichte von der Gründungszeit bis heute. Auch ein Atombunker ist dabei zu besichtigen. Wer sich vor einem Berlin-Besuch über die deutsche Geschichte informieren möchte, findet viele spannende Geschichten dazu auf www.zeitklicks.de.