Das Plastinarium in Guben: Entstehung der Körperwelten Brandenburg Plastinarium in Guben: Wer kennt ihn nicht, den Gunther von Hagens, den Erfinder der Plastination? Wenige Ausstellungen werden so umstritten diskutiert wie seine „Körperwelten“, in denen plastinierte menschliche Körper zu sehen sind. 2006 hat der Anatom in einem ehemaligen Fabrikgebäude im Brandenburgischen Guben neben einer Produktionsfirma das „Plastinarium“ eingerichtet. [ab 8 Jahren] Plastinarium in Guben: Im Plastinarium in Guben erfahren Eltern und Kinder ganz viel über die Anatomie von menschlichen und tierischen Körpern. Bei der Plastination handelt es sich um eine spezielles Konservierungsverfahren , das vor allem bei der Präparation von Körpern zum Einsatz kommt. Hierbei wird das Zellwasser des Menschen (oder des Tieres) durch spezielle Kunststoffe ersetzt. Dadurch entstehen Präparate – in diesem Fall menschliche oder tierische Körper – , die lebensecht wirken und vor allem auch haltbar sind und sie sind völlig geruchsfrei. Im Plastimarium in Guben erhalten die Familien auf einer Gesamtausstellungsfläche von 3000 m² Informationen über die Geschichte der Anatomie und über verschiedene Konservierungstechniken. Es gibt eine Lernwerkstatt und einen Schau- und Verkaufsraum. Auch plastinierte Tiere werden ausgestellt. Seit Mitte 2010 präsentiert sich die Ausstellung nach einer Umbauphase neu. Im Plastinarium in Guben werden neueste Techniken der Plastination und die Herstellung von Unterrichts- und Groß-Plastinaten gezeigt. Unter den Ausstellungsstücken sind Knochenpräparate, Gefäßgestalten, Körperscheiben und Organ-Plastinate und außerdem Gestalt-Plastinate des ganzen Körpers zu finden. Der Bereich „Anatomiegeschichte“ macht die historische Entwicklung der Anatomie – der Lehre vom medizinischen Aufbau des Menschen – nachvollziehbar. Spannend ist hierbei auch, mehr über die Entwicklungsgeschichte der Plastination zu erfahren. Das Besondere an der Ausstellung ist, dass auch Menschen ohne medizinische oder anatomische Vorkenntnisse, den eigenen Körper kennen lernen können. Daneben können im Plastinaium auch Interessierte Einblick in die Welt der Anatomie erlangen. Das Plastinarium leistet weiterhin auch einen wichtigen Beitrag bei der Ausbildung von Fachpersonal. Kurse und Werkstätten bieten eine Möglichkeit, selbst aktiv tätig zu werden. Auch wenn Gunther von Hagens „Körperwelten“ und sein Umgang mit dem menschlichen Körper in Teilen der Bevölkerung und vor allem auch in kirchlichen Kreisen diskutiert werden, wer sich für Anatomie interessiert, wird hier sicher viele wertvolle Erkenntnisse erlangen. Ein Besuch mit Kindern ist prinzipiell kein Problem und hängt auch vom Kinderalter ab. Mit kleineren Kindern sollte man die Ausstellung nicht besuchen, ältere Kinder, die sich für Biologie interessieren, kommen in im Plastinarium in Guben sicher auf ihre Kosten. Ein Besuch der Ausstellung ist entweder im Rahmen einer Führung oder auch selbstständig ohne Führung möglich. Führungen finden allerdings nur nach Voranmeldung und ab 10 teilnehmenden Personen statt.