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Technikmuseum „Hugo Junkers“ in Dessau

Sachsen-Anhalt

Technikmuseum Hugo Junkers, Dessau: Dem Unternehmer und Luftfahrtpionier Hugo Junkers ist das Technikmuseum in Dessau gewidmet. Flugzeuge, Junkers Windkanal und ein „Kühlzug“ sind im Außengelände zu sehen, während in der ehemaligen Werkshalle das Leben des vielseitig interessierten Mannes nachgezeichnet wird. [ab 6 Jahren]

Technikmuseum Hugo Junkers, Dessau: Auf dem Gelände der historischen Junkers-Flugzeugwerke öffnete im Jahre 2001 das Technikmuseum Dessau seine Pforten.

Hugo Junkers (1859-1935) war Unternehmer, Erfinder und Ingenieur. Sein Name wird heute vor allem mit den gleichnamigen Junkers-Flugzeugen, abgekürzt auch Ju genannt, in Verbindung gebracht. Doch Junkers war vielfältig tätig, wie das Technikmuseum Dessau zeigt.

Auf dem Außengelände ziehen eine IL-14 der Deutschen Lufthansa (Ost) die Blicke auf sich. Das Flugzeug gehört ebenso wie der „Kühlzug“ zu den technischen Errungenschaften der Dessauer Region. Doch was ist das riesige Rohr vor dem Junkers Bürohochhaus? Es handelt sich um Junkers Windkanal aus den Jahren 1934/35.

Bekannt sind Junkers Flugzeuge Ju 52 und Ju 87, mit denen im Zweiten Weltkrieg u.a. England bombardiert wurde. Junkers selber war zu diesem Zeitpunkt schon tot. Entgegen der Annahme, dass er Nationalsozialist gewesen wäre, wurde er von den Nazis sogar unter Arrest gestellt und musste 1933 seine Patente und Aktien abgeben.

Eine der wenigen noch erhaltenen Ju 52 – auch liebevoll Tante Ju genannt – ist ebenfalls in Dessau zu sehen. Es handelt sich um eine der Maschinen, die 1940 im Hartvikvannsee in Norwegen versank. Unter enormen Anstrengungen wurden vier der Maschinen 1986 geborgen, eine von ihnen kam nach Dessau.

Im Inneren der Werkshalle sind mehrere Ausstellungsbereiche zu sehen. Sie behandeln das Leben und Werk von Hugo Junkers, die Wärmetechnik mit von ihm erfundenen Gasgeräten sowie seine Rolle als Pionier der Luftfahrt. Kalorimeter, Gaslampen, Gasthermen und sogar eine Faltbadewanne werden gezeigt und erklärt.

Junkers interessierte sich auch für Architektur. In seiner Dessauer Zeit widmete er sich dem Metallbau und entwickelte ein Metallhaus, das heute als einziges noch erhaltenes von mehreren Stahlhäusern auch im Museum zu bewundern ist. Junkers schwebte vor, mit solchen Häusern den Wohnraummangel z.B. in Entwicklungsländern zu beheben. Im Inneren befinden sich neben Bauhaus-Möbeln auch Stahlrohrmöbel von Hugo Junkers.

Flugzeuge und Flugzeugmodelle spielen natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle in einem Hugo-Junkers-Museum. Neben der JU 52 sind Modelle der W33, F13 oder G38 ausgestellt. Flugsimulatoren und Notstromaggregate ergänzen den Bestand.