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Kinder in der Rückentrage: Worauf Sie achten sollten!

Junge Eltern freuen sich nach der Gewöhnungszeit mit dem Baby wieder aufs Wandern oder einen kleinen Ausflug. Im Urlaub mal geschwind eine Stadt besichtigen oder einen Spaziergang rund um den See unternehmen. Und wie wäre es mit einer kleinen Wanderung mit Kind? Doch nicht immer erweist sich das Gelände kinderwagentauglich. Mit einer Rückentrage, oft auch als „Kraxe“ bezeichnet, sind junge Eltern flexibler. Doch worauf sollten Sie beim Kauf einer Rückentrage achten? Und für wen eignet sich eine Kraxe überhaupt? Diesen Fragen sind wir einmal nachgegangen.

Was ist überhaupt eine Kraxe bzw. Rückentrage?

Eigentlich nichts anderes als ein transportabler Sitz, in dem das Kind gesichert wird und den man sich auf den Rücken schnallt. Ähnlich wie bei einem Rucksack sollte sich das Kind sehr nahe am Rücken des Trägers oder der Trägerin befinden.

Ab welchen Kinderalter eignet sich eine Kraxe?

Am besten probieren Sie erst einmal eine Trage von Freunden aus, um festzustellen, ob sich eine solche Rückentrage für Ihr Kind eignet – oder auch nicht. Und falls es nicht klappt, probieren Sie es einfach noch einmal später, vielleicht war das Kind noch zu klein, zu jung oder hatte einfach an diesem Tag keine Lust. Wichtig ist allerdings immer, dass Babys die Fähigkeit besitzen, einige Zeit stabil zu „sitzen“. Das hängt nicht nur vom Alter, sondern vom Entwicklungsstand des Kindes und auch dem Gewicht ab. Und es gibt Babys, die schätzen es sehr in einer Rückentrage von „oben“ die Welt einmal zu betrachten, andere sind viel zu unruhig und mögen das so gar nicht. Auch dies kann, muss aber nicht, eine Frage des Alters sein.

Welche Vorteile bringt eine Rückentrage im Vergleich zum Kinderwagen mit sich?

Klar, ein Kinderwagen ist bequemer. Wer auf einer Asphaltstrecke von A nach B kommen will, nutzt einen Kinderwagen, keine Frage. Doch Rückentragen haben eine völlig andere Funktion. Sie kommen genau da zum Einsatz, wo der Kinderwagen einfach nicht mehr hinkommt. Zum Beispiel bei Spaziergängen auf unwegsamen Gelände oder bei Wanderungen. Doch auch wer sich auf einen Städtetrip begibt, Sehenswürdigkeiten besichtigt oder sich durch enge Gassen schlängelt, ist mit einer Rückentrage oft gut beraten.

Bauch- oder Rückentrage?

Für größere und schwerere Kinder lohnt sich auf jeden Fall eine Rückentrage, einfach, weil sich das Gewicht dann sehr viel besser verteilt. Kleinere Kinder – vor allem kleine Babys – sind zu Beginn in einer Bauchtrage besser aufgehoben. Das Kind sollte schon eine gut entwickelte Rückenmuskulatur besitzen, wenn Sie die Rückentrage nutzen. Das Alter ist hier von Kind zu Kind verschieden. Experten raten auch, zwischen Rückentrage und Bauchtrage bei kleineren Kindern besser zu wechseln und sie auch nicht zu lange in der Rückentrage zu transportieren.

Gehen Sie es langsam an. Erst einmal austesten, und auch wenn Sie eine eigene Trage erwerben sollten, mit kleineren Touren starten. Lassen Sie zu Beginn das Kind nicht zu lange in der Trage sitzen und steigern Sie die Zeit, damit sich das Kind daran gewöhnt und nicht so schnell die Lust verliert.

Denken Sie immer an Pausen, wenn Sie die Trage nutzen, um den Rücken zwischendurch zu entlasten. Am besten wechseln Sie sich ab mit dem Partner oder der Partnerin oder einem Freund oder Freundin, je nachdem, wer mitwandert. Vielleicht haben ja auch die Großeltern Spaß daran, Enkel oder Enkelin durchs Land zu tragen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über die Vorteile einer Kraxe bei einer Wanderung wissen sollten.

Die beste Kraxe für Wanderfreunde

Wer viel in den Bergen unterwegs sein möchte und nicht nur kleine Spaziergänge unternehmen will, sollte auf jeden Fall in eine qualitativ hochwertige Rückentrage investieren. Die klassischen Rucksackhersteller sind hier führend. Diese kennen sich mit Verstausystemen, Polsterungen, Leichtmaterial und so einigem mehr aus. Ein solches Tragegestell sollte sich dem Träger oder der Trägerin optimal anpassen, aber auch dem Kind einen geschützen Raum bieten, in dem es sich über viele Stunden auch wohl fühlen kann. Die Zeitschrift Eltern hat hier verschiedene Modelle einmal getestet.

Tipps für den Kauf einer Rückentrage fürs Baby oder Kleinkind

  • Achten Sie auf die richtige Rückenlänge der Trage. Falls mehrere Personen die Trage nutzen sollten, dann wäre eine anpassbare Rückenlänge optimal.
  • Eine gute Polsterung ist unerlässlich. Je länger das Kind in der Trage sitzt, desto wichtiger wird das.
  • Bei längeren Touren oder Wanderungen ist es sinnvoll, wenn es eine Möglichkeit gibt, eine Stütze im vorderen Bereich anzubringen, zum Beispiel ein Kinnpolster, damit das Kind den Kopf dort ablegen kann.
  • Schnell kann das Wetter bei Wanderungen mit der Kraxe umschlagen, deshalb wäre ein Wetterschutz optimal. Ein Sonnenschutz natürlich auch.
    Anschnallgurte und Fußschlaufen, die Halt geben.
  • Stabiler Standfuß, damit man die Kraxe auch einmal allein und ohne Hilfe abstellen kann.

Erfüllt Ihre Trage all diese Punkte, wird sie automatisch schwerer, bedeutet also ein Mehrgewicht für den Tragenden. Wer nur schnell mal einen kleinen Spaziergang unternehmen möchte, der ist nicht unbedingt auf alle Komfortdetails angewiesen. Da gilt es abzuwiegen. Ideal sind auch Teile, die sich zusätzlich bei Bedarf anbringen lassen wie z.B. ein Kopfkissen, das man auch ein abmontieren kann oder ein Sonnendach, das nur zum Einsatz kommt, wenn es benötigt wird.

Denken Sie daran, dass Kinderkraxe plus zusätzliche Utensilien wie Windeln, Ersatzkleidung, Spielzeug usw. leicht mal ein Gewicht von über 20 kg erreichen können. Deshalb macht es Sinn, die Rückentrage nicht zu überlasten, sondern zusätzlich einen Wanderrucksack mitzunehmen, falls Sie gemeinsam mit weiteren Personen wandern. Ziehen Sie vor allem bei Wandertouren gute und feste, stabilisierende Wanderschuhe an. Nehmen Sie unter Umständen auch noch Wanderstöcke mit, die Sie unterstützen. Es ist sinnvoll, erst einmal mit einer kleinen Tour zu beginnen, seine Kondition zu testen und wer sich „eingelaufen“ hat, kann das Pensum steigern. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor! Machen Sie immer wieder mal eine Pause und lassen Sie das Kind die Beine ausstrecken, laufen oder krabbeln, je nach Alter, es soll ja nicht den Spaß verlieren.
Manche Kinder lieben es, in einer Rückentrage durch die Berge geschleppt zu werden. Andere finden es ziemlich schnell langweilig, dann hilft die beste Kraxe leider auch nicht. Falls das Kind dann selbst wandern kann, dann werfen Sie am besten einen Blick in folgenden Artikel auf Familienkultour:

Mit Kindern wandern: Tipps und Ideen

Ausflugsziele finden Sie unter Natur genug!