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Chaoszone Kinderzimmer – Wie Kinder spielend Ordnung lernen

Chaoszone Kinderzimmer – Wie Kinder spielend Ordnung lernen: „Hier sieht es ja aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen!? “ Diesen Satz kennen viele Eltern noch aus ihrer eigenen Kindheit und verstehen ihre gestressten Eltern mittlerweile nur allzu gut, wenn sie das chaotische Zimmer ihres eigenen Nachwuchses betrachten.

Ordnung im Kinderzimmer: Rituale schaffen, von Anfang an

Wird Kindern das Aufräumen von Klein auf spielerisch vermittelt, klappt es meist auch später besser mit der Ordnung. So können schon Einjährige in das allabendliche Aufräumen miteinbezogen werden. Machen Eltern ein Spiel daraus, wie etwa „Jedes Spielzeug bekommt jetzt ein Gute Nacht Küsschen und dann geht es in seine Kiste schlafen“, macht Kinder das Aufräumen richtig Freude. Regelmäßige Rituale geben Kindern zudem Sicherheit und helfen ihnen, sich in der Welt zurechtzufinden.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Kinder lernen von ihren Eltern, deshalb ist es so wichtig, dass diese mit gutem Beispiel vorangehen. Räumen die Eltern ihre Unordnung direkt wieder weg und das, ohne sich dabei zu beschweren, vermittelt dies den Kindern eine gewisse Selbstverständlichkeit. Auf keinen Fall sollten die Eltern das Aufräumen als etwas Negatives darstellen. Wird Kindern aufräumen ausschließlich als lästige Pflicht verkauft, ist es kein Wunder, wenn sie daran keinerlei Gefallen finden. Sätze wie: „Oh nein, jetzt muss ich das Bad putzen“ sollten also tunlichst vermieden werden.

Klare Ansagen machen

Ein einfaches „Räum dein Zimmer auf“ im Vorbeigehen, genügt nicht, damit Kinder dies auch umsetzen können. Kinder bis zum Schulalter brauchen noch regelmäßige Unterstützung, da sie das Aufräumen erst lernen müssen. Und auch später ist es schön, wenn Eltern ihrem Nachwuchs hin und wieder beim Aufräumen helfen. Zusammen geht es schließlich viel leichter. Ist das Kind gerade in sein Spiel vertieft und wollen die Eltern, dass es sein Zimmer aufräumt, sollten sie sich auf Augenhöhe begeben, um erst einmal die Aufmerksamkeit des Kindes für sich zu gewinnen. Dann ist es essentiell, dem Kind klare Anweisungen zu geben. Ein allgemeines „Räum auf“ überfordert Kinder und sie wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Besser sind Aufgabenstellungen wie: „Ich möchte bitte, dass du deine Puppen ins Regal und deine Bausteine in die Kiste räumst.“

Loben und auch mal nachsichtig sein

Hat das Kind seine Aufgabe erledigt, ist es wichtig, dass es von den Eltern dafür gelobt wird. Erwähnen diese dabei möglichst viele anerkennende Details, freut sich das Kind umso mehr. Kinder wollen wahrgenommen werden und wird ihr Tun positiv bewertet, stärkt dies ihr Selbstvertrauen. Sollte das Kind zum Beispiel einen großen Turm aus Bauklötzen errichtet haben, können Eltern ihm ruhig erlauben, diesen beim Aufräumen zu verschonen. So würdigen sie seine Leistung. Der Bausklotzturm darf so lange stehen bleiben, bis das Kind die Klötze für ein neues Bauprojekt benötigt. Sollten Kinder phasenweise das Chaos in ihrem Zimmer bewusst provozieren, ist auch das kein Grund zur Sorge, sondern ein ganz normaler Entwicklungsschritt auf dem Weg zur Selbstfindung und Ich-Entwicklung.