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Geschenke haben viele Gesichter

Schenken macht glücklich. Hirnforscher wiesen nach, dass beim Schenken das Glücks- und Belohnungshormon Dopamin ausgeschüttet wird. Außerdem zeigt sich in den Gehirnarealen, die mit positiver sozialer Interaktion assoziiert sind, eine erhöhte Aktivität. Diese Befunde beziehen sich auf den Schenkenden – beim Beschenkten ist das Glücksmoment ohnehin offensichtlich.

Warum Schenken glücklich macht

Klar wird durch diesen neurologischen Beweis, dass das Schenken ein menschliches Urbedürfnis stillt. Dies deckt sich mit einer Umfrage im Auftrag des demoskopischen Instituts Allensbach, in der 87 % aller Befragten angaben, den Vorgang des Beschenkens zu mögen.

Soziologen und Psychologen verweisen auf die überragende Bedeutung des Schenkens für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Nicht nur das Geschenk an sich, sondern auch die Tatsache, dass sich jemand Ideen für personalisierte Geschenke gemacht hat, also an den anderen dachte, erfüllt den Beschenkten mit wärmender Freude.

Geschenke stärken die Gemeinschaft

In jeder Kultur werden Geschenke gemacht, die einen unschätzbaren Wert darin haben, Beziehungen zu stärken, Zusammenhalt zu generieren und Gemeinschaften zusammenzuhalten. Viele Riten alter Kulturen waren mit Geschenken begleitet, die zum Zeremoniell dazu gehörten. Geschenke sind uns sympathisch, weil sie an positive menschliche Eigenschaften, nämlich an Solidarität und Kooperation, appellieren.
Gesellschaftlich sorgen Geschenke für einen sozialen Ausgleich, indem reiche Mäzene wichtige soziale und kulturelle Projekte unterstützen. Geschenke funktionieren reziprok, da der Beschenkte sich in der Regel für sein Geschenk zu einem passenden Zeitpunkt revanchieren wird. Auf diese Weise wird ein Kreislauf in Bewegung setzt, der die Beziehung stärkt – je nach Funktion auf freundschaftlicher oder geschäftlicher Ebene.

Welche Geschenke kommen am besten an?

In einer Studie der Oxford Academie konnte gezeigt werden, dass sich Menschen über Geschenke am meisten freuen, wenn sie mit ihnen dauerhaft etwas anfangen können und diese für sie mit einem praktischen Nutzen verbunden sind. Materielle Geschenke tragen überdies dazu bei, dass ein Teil von einem selbst, nämlich das Geschenk, möglichst dauerhaft beim anderen verbleibt. Ein gelungenes materielles Geschenk kann also stark zur Festigung einer Beziehung beitragen. Ein mit einem Erlebnis verbundenes Geschenk ist eine gute Alternative.
In diesem Zusammenhang weisen Studien nach, dass Erlebnisse nicht nur die eigene Biografie bereichern, sondern auch intensiver haften bleiben als materielle Geschenke. Dies erklärt den derzeitigen Trend zu Gutscheinen und Erlebnisgeschenken. Die Oxforder Studie zeigte allerdings auch auf, dass ein hoher Aufwand für eher zwiespältige Gefühle sorgen kann. Viele Menschen bevorzugen zum Beispiel den Gang in ein schönes nahegelegenes Restaurant statt zu einem Gourmettempel in einer weit entfernten Stadt. Hier kommt es wohl stark auf die Unternehmungslust an, inwiefern aufwendige Geschenke auf Gegenliebe stoßen.

Typische Fehler beim Schenken

Geschenke sind eine Form der Kommunikation, bei der dem Geschenk die Rolle des Mediums zukommt. Als Kommunikationsgegenstand gehen vom Geschenk eine Reihe wichtiger Signale aus. Insofern können Geschenke auch Verärgerung oder andere negative Gefühle hervorrufen. Zum Beispiel mögen Menschen keine Bevormundung, sodass Geschenke, die eher das Anliegen des Beschenkenden transportieren, nicht gut ankommen. Ein Beispiel wäre hier eine Packung Nikotinkaugummis als Ansporn an einen Raucher, endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Ist ein Geschenk unangemessen billig, kann auch dies zur Verärgerung führen. Das umgekehrte Extrem, ein überraschend teures Geschenk, kann den Beschenkten in Verlegenheit bringen, weil Druck entsteht, sich zu revanchieren.

Andere kaufen ein Geschenk zu hastig ein, ohne sich richtig darüber Gedanken zu machen, ob der Beschenkte sich wirklich darüber freut. Ein solches gedankenloses Schenken kann aber leicht dazu führen, den Geschmack des Beschenkten nicht richtig zu treffen. Wiederum andere agieren nach der Methode der Selbstprojizierung. Sie gehen automatisch davon aus, dass Geschenke, die sie selbst gut finden, auch bei anderen auf Begeisterung stoßen.

Dann gibt es eine Gruppe, die zu statusorientiert schenkt. Diese Schenkenden möchten mit ihrem Geschenk beeindrucken und vernachlässigen dabei den Effekt, dass der Beschenkte möglicherweise keine Verwendung für das Geschenk hat. Wer Kindern etwas schenken möchte, sollte schließlich berücksichtigen, dass Kinder in den seltensten Fällen den Wert von schönen Kleidungsstücken schätzen. Sie freuen sich viel eher über Süßigkeiten, Erlebnisse und Spielzeug.