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Vorteile und Nachteile eines Mehrfamilienhauses

Vorteile und Nachteile eines Mehrfamilienhauses: Die eigene Immobilie bedeutet ein Stück Lebensqualität. Doch kostet sie auch Geld, unter Umständen ist mieten besser als kaufen. Falls man eine Wohnung zu einem erschwinglichen Preis findet. Und wer nicht gerade einen verlassenen Bauernhof im ländlichen Raum sucht – der sicher auch seinen Reiz haben mag – sondern eine Mietwohnung in Hamburg oder München benötigt, muss sich finanziell ins Zeug legen.

Welche Alternativen gibt es nun? Ein Eigenheim bauen? Eine Wohnung kaufen? Günstig ein altes Haus kaufen? Oder lieber weiter Mieter bleiben? Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht, denn diese hängt stark von Ihren persönlichen Voraussetzungen ab.  Vielleicht gibt es ja einen Kompromiss? Dieser Frage sind wir einmal nachgegangen.

Sie wohnen im Moment noch in einer Mietwohnung? Die Miete ist hoch, aber gerade noch tragbar, doch ein Risiko besteht immer. Einmal droht die Mieterhöhung und dann ist der Preis plötzlich nicht mehr tragbar. Oder es kann eine Eigenbedarfskündigung im Raum stehen, wenn Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt werden sollen. Das ist vor allem in Räumen mit angespanntem Wohnungsraum – meist in Städten – ein Problem. Oftmals finden Mieterinnen und Mieter keine vergleichbare Wohnung zu einem akzeptablen Preis. Eine politische Lösung für dieses Problem ist bisher leider noch nicht gefunden.

So mag bei dem einen oder anderen die Überlegung aufkommen, doch zu bauen oder einfach Eigentum zu erwerben. Doch auch Bauplätze sind rar, je nach Region auch wieder sehr teuer. Doch was könnte die Lösung sein? Haben Sie schon einmal überlegt, sich mit Nachbarn, Freunden oder Gleichgesinnten zusammenzutun? Vielleicht ein Einfamilienhaus bauen oder kaufen?

Oder ein Mehrfamilienhaus bauen oder zumindest ein Zweifamilienhaus als Überlegung?

Vorteile und Nachteile eines Mehrfamilienhauses

Wir sind dieser Frage einmal nachgegangen und haben vor allem überlegt, was die Vorteile, aber auch die Nachteile eines solchen Vorhabens sein können. Was sollten Sie im Vorfeld bedenken und ist das überhaupt noch eine sinnvolle Kapitalanlage?

Was ist ein Mehrfamilienhaus?

Wir gehen erst einmal der Frage nach, was denn ein Mehrfamilienhaus überhaupt sein soll. 31% der Wohnformen in Deutschland befinden sich übrigens in dieser Form des Wohnens. In einem Mehrfamilienhaus wohnen mehrere Familien oder Parteien zusammen und teilen sich den Wohnraum, die Wohneinheiten liegen allerdings separat. Gerade in Zeiten des knappen Wohnraums, der schwindenden Flächen und auch der Bedenken, immer weitere Flächen zu versiegeln, ist es sinnvoll, eine solche Bau- und Wohnform einmal genauer anzuschauen. Wer günstig ein Haus kaufen will oder auch bauen, sollte einmal über diese besondere Wohnform nachdenken.

Was ist ein Einfamilienhaus im Vergleich zum Mehrfamilienhaus oder Zweifamilienhaus?

Ein Einfamilienhaus ist ein Wohnhaus für eine Familie oder besser noch eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam einen Haushalt führen. Das können Paare sein, aber auch Wohngemeinschaften. Oft findet man auch die Bezeichnung „Eigenheim“. Was natürlich nicht bedeutet, dass ein Einfamilienhaus nicht vermietet werden könnte. Das ist allerdings seltener, meist wohnen die Eigentümer selbst in einem solchen Haus und 2018 waren es mehr als 30% aller Haushalte, die ein solches „Eigenheim“ besaßen. Meist ist ein solches Einfamilienhaus freistehende, hat einen kleinen oder großen Garten. Ob Sie ein solches Einfamilienhaus bauen oder besser kaufen, sollten, erfahren Sie auf Familienkultour in dem Artikel:

Einfamilienhaus bauen oder kaufen?

Warum ein Mehrfamilienhaus kaufen?

Ein Mehrfamilienhaus kann selbst genutzt werden …

So erhalten Familien sehr viel Wohnfläche auf einer kleineren Grundfläche. Sie können sich mit mehreren Familien zusammentun oder auch mit Eltern oder Großeltern. So sind auch die Lebenshaltungskosten am Ende niedriger, viele Kosten werden umgelegt bzw. geteilt.

… oder als Kapitalanlage dienen

Gleichzeitig kann so ein Mehrfamilienhaus auch als Kapitalanlage dienen. Sie nutzen eine Wohnung selbst und vermieten den Rest und finanzieren Ihre eigene Wohnung gleich mit. Auch dies kann ein guter Grund dafür sein, ein Mehrfamilienhaus zu erwerben. Das sollte allerdings von Anfang an gut kalkuliert werden, ob sich eine solche Kapitalanlage lohnt, denn es gibt Vorteile und Nachteile eines Mehrfamilienhauses, das als reines Renditeobjekt dient.

Ökologisches Bauen beim Mehrfamilienhaus?

Auch ökologisches Bauen ist beim Mehrfamilienhaus sehr viel leichter, denn auch hier werden die Kosten umgelegt. Vielleicht liegen die Anschaffungskosten höher, am Ende wird sich das allerdings amortisieren und wer heute baut, sollte auf diesen Aspekt großen Wert legen. Bei einem bestehenden Haus wird das oftmals schwieriger und aufwändiger als bei einem Neubau, der von vornherein auf ökologische Aspekte setzt bzw. diese miteinbezieht.

Doch wie das mit der Hellhörigkeit bei einem Mehrfamilienhaus?

Als einer der Nachteile eines Mehrfamilienhauses wird oftmals die Hellhörigkeit erwähnt. Gerade bei Familien ein wichtiger Aspekt, denn in seinen eigenen vier Wänden will man ja nicht immer nur Rücksicht auf die Nachbarn nehmen. Wer selbst baut, kann diesem Problem Vorschub leisten und sinnvoll dämmen. Ein gut gedämmtes Haus schluckt Lärm, macht Mitbewohner und Bewohnerinnen zufriedener und wendet so manchen Konflikt ab.
Doch wie sieht es nun mit den rechtlichen Grundlagen beim gemeinsamen Bau oder Erwerb eines Mehrfamilienhauses aus?

Kann man ein Mehrfamilienhaus aufteilen?

Gehen wir einmal davon aus, Sie wollen das Haus nicht als Kapitalanlage zum Vermieten – hier sind andere Aspekte relevant, über die Sie sich hier informieren können. Sie planen ein Haus mit befreundeten und gleichgesinnten Familien. Einige der Vorteile liegen auf der Hand:

  • Gemeinsames Bauen spart Geld
  • Basiskosten sind umlegbar
  • Sozialkontakte sind garantiert
  • Vieles Organisatorische ist leichter
  • Ökologische Aspekte lassen sich leichter finanzieren und umsetzen
  • Eigene Wünsche sind leichter umsetzbar
  • Größe der Wohnungen lassen sich individuell gestalten

Hier heißt es allerdings, die Wünsche, die Erwartungen und die Bedürfnisse sehr genau abzuklopfen. Nicht jeder eignet sich für eine solche Wohnform, die Toleranz, Flexibilität und eine Form von Resilienz erfordert. Überlegen Sie es sich gut, mit wem Sie diese Risiken eingehen wollen. Funktioniert es, ist es für alle eine Bereicherung, wenn nicht, dann heißt es am Ende „mitgehangen, mitgefangen“, ein realistischer Blick ist hier von Nöten und eine gute Freundschaft bedeutet nicht gleichzeitig eine gute Hausgemeinschaft. Der Bau eines Hauses ist kein Familienurlaub, im Gegenteil. Die Rahmenbedingungen müssen festgelegt werden und alle Parteien sollten sich darüber klar sein, dass sie diese Entscheidung für Jahre bindet. Das Finanzielle ist die eine Seite, das lässt sich allerdings in vielen Punkten vertraglich festlegen. Und das Finanzielle sollte von Anfang an gesichert sein. Und bei aller Begeisterung sollte von Anfang an klar sein, was passiert, wenn einer nicht mehr dabei sein möchte. Doch all diese Rahmenbedingungen lassen sich – mit gewissen Einschränkungen – festlegen.

Problematischer wird es auf der Beziehungsebene, hier hilft erst einmal kein Finanzberater, keine Bank und kein Anwalt. Auf dieser Ebene müssen Sie selbst die Regeln klären. Wobei eine klares, realistisches finanzielles Fundament da sicher auch eine Hilfe sein kann. Falls dieses nicht stimmt, tauchen schnell – bei aller Freundschaft – Probleme auf.

Falls Sie sich zu diesem Schritt entscheiden, dann kann unter Umständen die Gründung einer Genossenschaft Sinn machen. Auch dies hat Vorteile und Nachteile und will gut vorbereitet sein, kann aber auch wieder sehr viel Ärger ersparen.

Falls Sie sich hiermit gar nicht auskennen, macht es durchaus Sinn, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Auch eine private Baugemeinschaft als GbR wäre eine Möglichkeit. Neben den finanziellen Möglichkeiten sollten Sie auch die juristischen Voraussetzungen im Vorfeld sehr gut abklopfen.