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Das Schulmuseum in Reckahn: Schule modern

Brandenburg

Schulmuseum in Reckahn: Der Rohrstock war Ende des 18. Jahrhunderts wichtigstes Mittel der pädagogischen Arbeit. Nicht so in der 1773 gegründeten Dorfschule in Reckahn, in der ein weitblickender Gutsherr einen schlauen Lehrer einstellte, der bewies: Es geht auch anders! Heraus kam eine Dorfschule für alle, die auch allen nutzte. Das kleine Museum legt Zeugnis davon ab. [ab Schulalter]

Das Schulmuseum in Reckahn versetzt die Familien in alte Zeiten zurück

Die Schule von Reckahn öffnete schon im Jahr 1773 ihre Türen, eine Zeit, in der das preußische Schulsystem noch auf Zucht und Ordnung pochte und der Rohrstock zum wichtigsten Mittel der pädagogischen Arbeit zählte. Nicht so in Reckhan. Hier gab es schon sehr früh Ansätze moderner Pädagogik.

Moderner Unterricht für die Dorfkinder im Schulmuseum in Reckahn

Hier war der Unterricht schon sehr modern und viele der Ansätze, die damals praktiziert wurden, haben mittlerweile Eingang in die moderne Pädagogik gefunden. Der Gutsherr Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805) kam auf die Idee, eine kleine Landschule einzurichten, die allen Kindern offen stehen sollte. Lehrer der kleinen „Reformschule“ war ein Gewisser Heinrich Julius Bruns (1746-1794), der die Kinder eben mit diesen neuen Methoden unterrichte. Auf körperliche Züchtigung verzichtete er ganz und er versuchte, auf jedes Kind individuell einzugehen, was bei einer Dorfschule nicht immer ganz einfach gewesen sein mag. Heute würde das unter dem Schlagwort „Binnendifferenzierung“ laufen. Diesen beiden Männern und ihren Ideen, widmet sich dieses kleine Museum in Reckahn.

Im Mittelpunkt steht ein historischer Klassenraum

Alles dreht sich im Schulmuseum in Reckahn um den historischen Klassenraum, in dem Sitze und Schreibpulte wie Annodazumal stehen. Da man Dinge nur versteht, wenn man sie auch erlebt, können die Besucher sich in Reckahn noch einmal in die Kindheit von Kindern um 1915 zurückversetzen lassen und folgen einer historischen Schulstunde.

Folgende Angebote hält das Schulmuseum in Reckahn für die Familien bereit:

  •  Führungen für Laien, Schüler, Studenten und Fachpublikum mit thematischen Schwerpunkten
  • Historische Unterrichtsstunden: Schulstunden mit dem ?Kinderfreund?,   Brunsstunde, Kaiserstunde (Historische Schulstunde nach Dr. Kehr um 1915), Schönschreibstunde in Sütterlin, Einführungsstunde zum Erlernen
  • der Kurrent- oder Sütterlinschrift, Einschulung
  • Klassentreffen, Jubiläen und Geburtstage
  • Unterstützung bei Schuljubiläen
  • Weiterbildung für Lehrer und Dozenten sowie
  • unterrichtsbezogene Projekttage
  • Historische Ortswanderung, Teichwanderung
  • Kreative Ferien im Winter, Sommer und Herbst (siehe Aktuelles)
  • Nutzung von Handbibliothek und Archiv nach Anmeldung

Wer möchte, kann das nahegelegene Rochow-Museum besuchen oder eine Kremserfahrt unternehmen. Kinder können im Schulmuseum in Reckahn auch einen Kindergeburtstag feiern. In einer Schulstunde lernen sie lesen und schreiben.