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Fair, bio, regional – Bewusstes Einkaufen auch in Zeiten des E-Commerce

Das Einkaufsverhalten der Deutschen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Viele Menschen achten darauf, bio, fair oder regional einzukaufen. In Zeitschriften, im Fernsehen und im Radio werden die Vorzüge von Bioware angepriesen, im Supermarkt findet man immer mehr Gemüse- und Obstsorten mit der Kennung „regional“ und viele Konsumenten geben an, dass es ihnen wichtig ist, dass Unternehmen sozial und ökologisch verantwortlich handeln sollen. Und mittlerweile lässt sich der Kauf der Bio-Produkte online ebenso erledigen.

Die Standards bei Bio-Produkten sind oft hoch

Bioprodukte haben relativ hohe Voraussetzungen zu erfüllen. Konsumgüter wie Obst und Gemüse dürfen nicht mit gentechnisch verändertem Saatgut erzeugt worden sein und bei der Nutzung von Düngemitteln und Pestiziden sind die Bio-Landwirte stark eingeschränkt, beziehungsweise dürfen gar keine verwenden. Allerdings unterscheiden sich die verschiedenen Biosiegel in ihren Beschränkungen.

Die Zahlen zeigen deutlich, dass in den letzten Jahren de facto ein „Bio-Boom“ in Deutschland stattgefunden hat: Ende 2007 bewirtschafteten „nur“ 18.000 Bio-Bauern ihre Felder nach ökologischer Landwirtschaft, 2012 waren es schon knapp 23.000, Tendenz steigend.

Diese Entwicklung ist als durchweg positiv zu werten, denn Menschen, die bevorzugt regional und bio einkaufen, leben laut dem Informationsdienst des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, meist gesünder. Laut dem Ministerium „kaufen auch viele Verbraucher lieber regionale Produkte, weil sie frisch, saisonal und ausgereift sind und deshalb besonders aromatisch schmecken“.

Dieser intensivere Geschmack stammt daher, da Bioprodukte ohne chemische Zusätze wie beispielsweise Wachstumsbeschleuniger auskommen, die bei konventionellen Produkten oft zu einem wässrigeren Geschmack führen.

Aber nicht nur bei Obst und Gemüse zeigen sich die Vorteile ökologischer Landwirtschaft, auch in der Viehzucht erweist sich die artgerechte Haltung von Nutztieren wie beispielsweise Hühnern als durchweg positiv: Der Geschmack ist intensiver, die Qualität des Fleisches besser. Allerdings bleibt Biofleisch – im Vergleich zu Biogemüse, das sich nach und nach preislich den konventionellen Gemüsesorten angleicht – teurer. Das mag zwar auf den ersten Blick eher abschreckend für den Verbraucher wirken, fördert aber auf lange Sicht die ausgewogene Ernährung der Konsumenten, da sich ein bewussterer Fleischkonsum zusammen mit häufigeren vegetarischen Mahlzeiten etabliert. Und der Umwelt tut es gut, wenn insgesamt weniger Fleisch gegessen wird. Die Tendenz geht in die Richtung „Weniger ist oft mehr“.

Wo kaufen die Deutschen hauptsächlich ihre Bio-Waren?

Eine Studie des Marktforschungsinstituts Dr. Grieger & Cie, der „Bio-Lebensmittel Monitor 2015“, hat ergeben, dass 39% der mehr als 2000 Befragten ihre Biolebensmittel bevorzugt im Supermarkt und 20% im Discounter erwerben. 9 Prozent gaben an, Biosupermärkte und – läden aufzusuchen und 6 Prozent nutzen lokale Wochenmärkte. Laut dieser Studie vertrauen allerdings 74% der Befragten, was die Bioqualität anbelangt, am meisten den Erzeugern, die ihre Bioware z.B. in Hofläden direkt an Kunden weiterverkaufen.

Bio gibt es nicht nur im Hofladen: Bio-Produkte online

Aber „bio“ bedeutet schon längst nicht mehr nur kleine, abgelegene Hoflädchen. Im Zeitalter der Digitalisierung und des konstanten technischen Fortschritts gibt es auch viele moderne Alternativen. So besinnt sich auch der Online-Handel und bietet nach und nach zertifizierte Bio- und Fairtrade Produkte an. Bio-Produkte online sind keine Vision mehr. Einige Online-Anbieter stellen ihren Kunden Bioartikel von Gemüse, über Obst bis hin zu Fleisch und Käse zur Verfügung. Schon 20% der angebotenen Waren sind zertifizierte Bio- oder Fair Trade-Produkte. Diese Möglichkeiten, die uns das Internet liefert, kommen zum Beispiel auch älteren Menschen zu Gute, die sich bewusst ernähren wollen, die aber vielleicht nicht mehr in der Lage sind größere Einkaufstouren zu unternehmen.

Zwar unterstützt man mit dem Gang in den Dorfladen die heimische Wirtschaft mehr als mit ein paar Klicks im Internet, aber in Zeiten, in denen sowohl jüngere, als auch ältere Menschen mehr und mehr Zeit online verbringen und unser tägliches Leben vom World Wide Web geprägt ist, stellt der Biohandel im Netz eine weitere Möglichkeit dar, um die gesunden Bioprodukte verstärkt „unters Volk zu bringen“. Denn der Gesamtanteil an Bio-Ware dürfte immer noch steigen.

Wenn Sie übrigens, Ihren Kinder das Essen von Gemüse näher bringen möchten, finden Sie in diesem Artikel einige hilfreiche Tipps.