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Ist Diabetes erblich?

Ganz sicher haben Sie sich schon einmal gefragt, woher Ihr Diabetes kommt. Wenn Sie Kinder haben, möchten Sie sicher auch gerne wissen, ob Sie Ihr Diabetes an diese über Ihre Gene weitergeben können. Wir hoffen, dass wir ein wenig Licht in das Thema bringen können. Ist Diabetes erblich?

Welche Formen von Diabetes gibt es und wie entsteht er?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Diabetes, Diabetes Typ 1 und Typ 2. Auch wenn beide Formen unterschiedliche Ursachen haben, so haben sie doch eines gemein. In beiden Fällen erbt man die Veranlagung der Krankheit, jedoch wird sie erst durch bestimmte Umwelteinflüsse ausgelöst.

Diabetes Typ 1

Es liegen viele Fälle von eineiigen Zwillingen vor, bei denen der eine ein Diabetes entwickelt und der andere Zwilling nicht. Im Falle von Typ eins liegt die Wahrscheinlichkeit, dass auch der zweite Zwilling die Krankheit entwickelt, bei rund 50 %. Im Falle von Typ zwei bei rund 75 %. Interessant ist, dass Europäer und weiße US-Amerikaner deutlich häufiger an Diabetes erkranken als Schwarze oder Asiaten.
Wie es aussieht, muss man Risikofaktoren beider Elternteile erhalten, um eine Veranlagung für Diabetes zu entwickeln. Zudem müssen die entscheidenden Auslöser in Erscheinung treten.

Was sind die Auslöser von Diabetes Typ 1?

Ist Diabetis erblich? In Bezug auf die Auslöser tappt die Wissenschaft noch weitestgehend im Dunkeln. Es gibt nur eine Reihe an Beobachtungen und Vermutungen. So kann beispielsweise beobachtet werden, dass Menschen in kälteren Regionen öfter betroffen sind. Auch Viren und eine falsche Ernährung kommen als Auslöser infrage. Menschen, die gestillt wurden, entwickeln ebenfalls seltener ein Diabetes.

Die weitere Entwicklung des Diabetes nach dem Auslösen verläuft anscheinend über einen sehr langen Zeitraum. Bei Menschen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Diabetes entwickelt, haben konnten bereits Jahre zuvor Antikörper nachgewiesen werden, die auf das Vorhandensein verdächtiger Viren schließen lässt.

Wie hoch ist das Risiko für mein Kind, an Diabetis zu erkranken?

Genetik ist ein komplexes Thema und es gibt zahlreiche Interaktionen zwischen Genen, diversen ergänzenden Krankheiten und Störungen. Geht man von einem normal gesunden Menschen aus und leidet als Vater eines Kindes unter Diabetes Typ 1, so liegen die Chancen, dass auch Ihr Kind daran erkrankt bei 1:17. Als normal gesunde Mutter liegt das Verhältnis bei 1:25, wenn Sie das Kind vor Ihrem 25. Lebensjahr bekommen. Danach sinkt die Chance auf 1:100.

Diabetes Typ 2

Bei Diabetes Typ 2 ist Genetik und Vererbung noch etwas intensiver im Spiel. Dies konnten auch Studien an eineiigen Zwillingen belegen. Aber auch hier sind am Ende die (noch häufig unbekannten) Umweltfaktoren die Auslöser. Sicher ist, dass Fettleibigkeit schneller zu Diabetes führt.

Das Gute an Diabetes Typ 2 ist, dass man es bis zu einem gewissen Grad hinauszögern oder gar verhindern kann, z. B. durch Sport und eine gesunde Lebensweise. Außerdem kann Diabetes Typ 2 sehr gut medikamentös mit Mitteln wie Metformin 1a Pharma 1000 mg oder anderen Arzneimitteln aus der Gruppe der Biguanide behandelt werden.

Wie hoch ist das Risiko für mein Kind?

Man sagt, dass Diabetes Typ 2 in der Familie liegt … und das liegt an zwei Gründen. Zum einen ist dabei die genetische Disposition gemeint. Zum anderen sind damit aber auch schlechte Essgewohnheiten gemeint, die sich meistens über die gesamte Familie erstrecken. Wird im Haus hauptsächlich ungesund gekocht, essen üblicherweise alle Familienmitglieder von diesem ungesunden Essen. So erlernen die Kinder auch diese Essweise. Auch dies hat Einfluss auf die Entwicklung der Krankheit.

Ist Diabetes erblich: Zusammenfassung

Schaut man sich die Fakten also etwas genauer an, wird man feststellen, dass es durchaus einen Zusammenhang von Genen und Diabetes gibt. Auch scheint gesichert, dass man die Veranlagung für Diabetes vererben kann – aber eben nur die Veranlagung.

Am Ende wird Diabetes durch Faktoren ausgelöst, auf die wir nur bedingt Einfluss haben und die wir vor allem noch gar nicht (alle) kennen. Die Zusammenhänge sind besonders komplex und vermutlich ist es das Zusammenspiel vieler einzelner Faktoren.

Als Eltern brauchen Sie sich auf jeden Fall keine Vorwürfe zu machen, dass Sie für den Diabetes Ihres Kindes verantwortlich sind. Dem ist nämlich keinesfalls so. Es kann zudem sein, dass die Veranlagung bereits in Ihren Eltern gesteckt hat und es weder bei denen noch bei Ihnen zu den entscheidenden auslösenden Faktoren gekommen ist.

Sie können jedoch einiges dafür tun, dass ein Diabetes weder bei Ihnen noch Ihrem Kind in Erscheinung tritt – Sie können sich vorwiegend gesund und ausgewogen ernähren, auf Übergewicht achten und an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Wie Sie das tun können, erfahren Sie auch auf Familienkultour:

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