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Das Schulmuseum in Friedrichshafen

Baden-Württemberg

Im Schulmuseum Friedrichshafen durchlaufen die Familien alle Kapitel der Schulgeschichte in Baden-Württemberg. Vom Mittelalter über das Kaiserreich, die Zeit des Nationalsozialismus bis in die Jetztzeit reicht der Überblick. Für die Kinder entsteht ein realistisches Bild des Alltags- und Schullebens – Schulstrafen eingeschlossen. [ab 5 Jahren]

Im Schulmuseum Friedrichshafen erfahren die Kinder, wie die Schüler vom Mittelalter bis heute ihre Schulzeit verbrachten.

Das Schulmuseum Friedrichshafen stellt die Geschichte der Schule angefangen mit den Kloster-, Dom- und Stiftsschulen im Mittelalter bis zum Schulwesen der Gegenwart in den Mittelpunkt. Die Exponate im Schulmuseum Friedrichshafen sind jeweils um Schwerpunktthemen angeordnet: Klosterschule, Schulstrafen und -spiele, Schulalltag, Lehrer, Lehr- und Lernmittel, Schule im Dritten Reich und nach 1945, Berufsschulen. Drei Originaleinrichtungen von Schulzimmern aus der Zeit um 1850, 1900 und 1930 bilden den Mittelpunkt der permanenten Ausstellung.

Die Entwicklung des Schulwesens ist gleichzeitig die Geschichte des Bildungswesens vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Eltern und Kinder erfahren im Schulmuseum in Friedrichshafen, dass die Geschichte um 800 n. Chr. mit den Klosterschulen beginnt. Zunächst waren die Schulen vornehmlich der Ausbildung von Geistlichen gewidmet. Erst im 13. Jahrhundert, mit dem Aufblühen der Städte, regte sich auch das allgemeine Interesse an Schulbildung.

In den Städten und an den größeren Adelshöfen entstanden im Laufe der Zeit die sog. Lateinschulen. Auch Kaufleute und Handwerke mussten Lesen und Schreiben beherrschen. Doch eine Schulpflicht gab es im Mittelalter noch nicht. Erst durch die Übersetzung der Bibel in die Muttersprache Deutsch durch Martin Luther entstand eine Quasi-Verpflichtung zum Lesen. Jeder sollte die Bibel verstehen können. So wurde schon im Jahre 1649 im evengelischen Herzogtum Württemberg die Schulpflicht für Mädchen und Jungen eingeführt.

So stand die religöse Bildung lange Zeit im Mittelpunkt – auch noch bei den Volksschulen. Einer der Schwerpunkte im Schulmuseum in Friedrichshafen ist die Schule im Kaiserreich. Ein rekonstruiertes Klassenzimmer erlaubt den Kindern einen guten Einblick, wie die Kinder in dieser Zeit unterrichtet wurden. Nächste Station ist die Schule der Weimarer Republik, in der die Grundlagen für ein demokratisches Schulwesen gelegt wurden. Schulen im Nationalsozialismus sind ein weiteres Schwerpunktthema im Schulmuseum Friedrichshafen. 12 Jahre Schulgeschichte während der nationalsozialistischen Diktatur stehen so im Zentrum.

Wie sich die Schule nach 1945 weiterentwickelte, ist ebenso Thema im Schulmuseum Friedrichshafen. Ein weiterer Raum bleibt auch den Berufschulen und deren Entwicklungsgeschichte vorbehalten.

Ein eigener Raum im Schulmuseum Friedrichshafen widmet sich den Schulstrafen. Der Einsatz des Stockes war keine Seltenheit und erst im Jahre 1970 wurden die Körperstrafen in Baden-Württemberg endgültig verboten. Neben dem Stock gabe es auch andere Strafen wie das Sitzen auf einem hölzernen Esel oder das Tragen einer Eselsmütze.

Die Familien können ihr Auto übrigens in der Tiefgarage des benachbarten Graf-Zeppelin-Hauses abstellen. Das Schulmuseum ist 5 Geh-Minuten vom Stadtbahnhof und 20 Geh-Minuten vom Hafenbahnhof entfernt.